Soziale Medien wie Facebook oder Twitter dienen nicht nur Privatpersonen, sich über alle möglichen Schabernack zu unterhalten. Auch Unternehmen entdecken immer mehr diese Plattformen für sich, um ihre Werbebotschaften zu verbreiten. Um die Accounts der Unternehmen mal so richtig zu pushen, bietet nun uSocial den zahlungspflichtigen Service an, ihnen ein paar Freunde zu beschaffen.
Im Angebot sind momentan zum Beispiel 100.000 Twitter Follower zum aktuellen Sonderpreis von lediglich 3479 US-Dollars. Sollte die Social Networking Kriegskasse nicht so prall gefüllt sein, kann man sich auch schon für 177 US-Dollar 1000 Facebook Freunde zulegen. Der CEO lobpreist natürlich seine „Freunde-Einkauf-Aktion“, indem er zielgerichtetes Marketing ohne große Streuverluste in Aussicht stellt. Eigenen Angaben zufolge, kann sich das Unternehmen nicht über mangelnde Nachfrage beschweren. So würden selbst Kirchen, Blogs und Unternehmen aus der Fortune-500 Liste den Dienst in Anspruch nehmen.
Facebook & Co. sehen das hingegen gar nicht so locker. So weist Facebook in seinen AGBs ausdrücklich daraufhin hin, dass Profile mit kommerziellen Zielen untersagt sind. Darüber hinaus sind die einzelnen Profile auf 5.000 Freunde beschränkt. Der Pressesprecher der Social Networking Plattform Bandon McCormick gibt zudem zu Protokoll, dass die Dienstleistung des Freundelieferanten unter verstärkter Beobachtung stehe. Twitter ist auch nicht gerade gut auf den uSocial-Dienst zu sprechen und wirft ihnen unverblümt Spamming vor.
Bezahlte Freunde haben auch im realen Leben wenig Hoffnung, von Dauer zu sein. Im Unternehmenskontext würde ich das als Nutzer eher als Spam betrachten, als einen attraktiven Kundendialog. Irgendwelche Produkte anzupreisen ist einfach zu platt. Die Unternehmen sollten vielmehr versuchen dem Nutzer einen Mehrwert zu bieten, damit dieser von sich aus seine Freundschaft anbietet. Ein leichtes Unterfangen ist das natürlich nicht.
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Meine Frage stellt sich da echt:
Was hat man von gekauften Freunden?
Stehe ich sehr skeptisch gegenüber.