Ich hab mich immer gefragt, wie das so aussieht, wenn man bei einem Marktforschungsunternehmen arbeitet, dass sich mit dem Verkauf von Gadgets, Computer, Tablets usw. befasst. Heute habe ich die Antwort bekommen. Die Arbeit scheint dort gar nicht so schwierig zu sein.
Denken wir einmal zurück, welche großen Ankündigungen noch vor fünf Jahren gemacht wurden, wie weit die Technik damals war und wie schnelllebig und vor allem unberechenbar die Computerwelt ist, verwundert es mich tatsächlich immer wieder, wie Marktforscher es hinbekommen Prognosen abzugeben die sich fünf Jahre in der Zukunft befinden.
Nur so spaßeshalber habe ich mir mal die News für 2007 angeschaut. Einem Jahr in dem ich noch glücklich war, einfache SMS schreiben zu können. Damals wurden die ersten “Handys” mit Windows Mobile 6.0 vorgestellt. 2007 haben HTC-Smartphones noch nicht wie HTC ausgesehen, trugen Namen wie “Kaiser”, “Sedna” und “Shangri-La” und hatten unglaubliche Displaygrößen von 2,8 Zoll und man freute sich über 256MB internen Speicher und Arbeitsspeicher von 128MB. Kameras am Smartphone waren nicht selbstverständlich, aber dafür hatte man mit 400MHz ordentlich Power unterm Plastikdeckel.
Was will ich euch mit dieser kleinen Geschichtsstunde zeigen? Dass von damals bis heute die Entwicklung so schnell vorangetrieben wurde, dass es auch schon damals unmöglich gewesen wäre, vorauszusagen wo es endet. Und jetzt geht die Entwicklung noch schneller, denn durch die Beliebtheit dieser Geräte auch bei denen, die sich eigentlich gar nicht so für Technik interessieren, steigt das Budget der Firmen. Da wo Geld fließt, kann man es für Entwicklungen investieren.
Wie man aber nun Voraussagen für 2017 trifft ist einfach. Dazu braucht es nicht mal einen Analysten, sondern nur jemanden, der mit Bleistift und Lineal umgehen kann. Sowas lernt man für gewöhnlich sogar schon in der Grundschule.
Man nehme mindestens zwei bekannte Zahlen, trage beide in ein Koordinatensystem ein und ziehe den Graphen rechts weiter ins Unendliche. So kann man ganz praktisch übrigens auch direkt die Tabletverkäufe für das Jahr 4000 ablesen, solang das Papier lang genug ist. Praktisch oder? Ich meine, wer will das nicht gern wissen.
Wenn man weiß, dass Entwicklungen nicht so linear verlaufen können, weil es unglaubwürdig wäre, nimmt man einfach die Tendenz und verändert alles was danach kommt nur noch ein bisschen.
Man sieht, dass sich die Zahlen ab 2013 nur noch kaum verschieben, während die Stärksten Schwankungen im jetzigen Zeitraum liegen. Hier geht es darum wie die Verteilung der Pixel per Inch Werte auf die verschiedenen Tablets verteilt sein wird. Bis ins Jahr 2017. Irre oder? Was man so alles voraussagen kann.
Wenn ihr also solche Zahlen seht, glaubt nicht alles was die Leute schreiben. Ihr müsst nicht mal glauben, was ich schreibe. In so einem schnelllebigen Geschäft wie den Computern, entstehen und fallen Ideen schneller als man gucken kann. Wer weiß, vielleicht haben wir 2017 ganz tolle futuristische Gadgets, von denen wir heute nicht mal träumen würden. Dass aber alles so bleibt wie bisher und sich nur die Verkaufszahlen steigern ist Unsinn. Im Gegensatz zu diesen Studien, die immer ziemlich teuer sind, bekommt ihr meine Einschätzung übrigens kostenlos.
– via TechCrunch | Foto: Some rights reserved by stofiska –
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[…] Device abhängig. Wer sich dieser These anschließen möchte, findet dazu übrigens drüben bei Stereopoly einen tollen Artikel von der großartigen […]
[…] hereingetrudelt. Normalerweise bin ich ja nicht so der Fan von Marktforschungsunternehmen, aber das beschränkt sich nur auf ihre teilweise verrückten Prognosen für zig Jahre in der Zukunft. Bei rückblickenden Zahlen, wie diese sie sind, schaue ich […]
[…] Zahlen vorweisen können. Dieser Artikel ist eine Kritik an die Marktforscher, mit denen ich sowieso auf Kriegsfuß stehe und den Medien, die diese Meldungen immer wieder gern unkritisch behandeln. Einfach mal nachdenken […]