Wer denkt, dass Apple den Bogen mit seinem Patentkrieg und einstweiligen Verfügungen gegen Samsung schon längst überspannt hat, der wird nicht glauben, was der Konzern als nächstes vom Stapel gelassen hat. Im Laufe des Rechtsstreits gegen HTC haben die Anwälte des Konzerns Dokumente eines Patents eingereicht, welche belegen sollen, dass Andy Rubin, Vater des Android-Betriebsystems, sich seine Inspirationen bei Apple geholt hat.
Ursprung des Ganzen liegt in der Vergangenheit. Andy Rubin hat Anfang der 1990er eine Zeit bei Apple als Entwickler gearbeitet und war zu der Zeit Teil des Teams, von dem die Echtzeit-API 263 entwickelt wurde, um die es in dem vorgelegten Patent geht. Mithilfe dieser API ist es möglich, ein flexibles Design und eine individuelle Anpassung einer Plattform herzustellen.
Apple behauptet nun, dass der Ursprung von Android nicht bei General Magic oder Danger in der Mitte der 90er liege, sondern bei Apple. Denn laut Apple wird diese Echtzeit-Schnittstelle auch in Androids Subsystem eingesetzt.
Android and Mr. Rubin’s relevant background does not start, as HTC would like the Commission to believe, with his work at General Magic or Danger in the mid-1990s. In reality, as the evidence revealed at the hearing, Mr. Rubin began his career at Apple in the early 1990s and worked as a low-level engineer specifically reporting to the inventors of the ‘263 [realtime API] patent at the exact time their invention was being conceived and developed.
Inwiefern das Patent Einfluss auf den Rechtsstreit HTC gegen Apple ausübt, ist nicht klar. Man kann aber davon ausgehen, dass es bald eine erneute Klage direkt gegen Google und Android geben könnte, in der es um dieses Patent und damit um die Existenz Androids geht. Vor allem, wenn der Kauf Motorolas durch Google abgeschlossen ist und der Suchmaschinenriese nicht nur Softwareentwickler, sondern auch Hersteller von Hardware wird, könnte der Streit sich ausweiten.
Dass Apple derzeit so hart gegen Geschmacksmuster und andere Patente vorgeht, verschafft dem Konzern nicht unbedingt Sympathiepunkte. Dennoch werden sich das iPhone 5 und andere Apple-Produkte weiterhin verkaufen wie geschnitten Brot. Ich bin in der Sache sehr zwiegespalten, denn einerseits schätze ich die Innovationskraft des Konzerns, auf der anderen Seite empfinde ich die Aggression, mit welcher der Konzern gegen Konkurrenten in aller Öffentlichkeit vorgeht, als sehr abstoßend.
Hersteller mit engen Banden zu Google wie Samsung, scheinen bereits die Segel zu streichen und sich nach Alternativen umzusehen. Zumindest gibt es Gerüchte, dass der Konzern mit der Nutzung von MeeeGo liebäugelt…
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Ich finde auch, trotz überzeugten OSX Support meinerseits, dass sich Apple langsam echt unsympathisch macht. Im mobilen Bereich bin ich sowieso schon Android. Tablet von iPad zu 3.2 ist nur eine Frage der Zeit, die ich mit dem Galaxy Tab 8.9 eigentlich gekommen sah. Die Frage, dank Apple, ist nun wann? Den Nimbus des Besonderen hat Apple, trotz technisch überzeugender Produkte, sowieso verloren. Jeder Honk läuft mit nem iPhone rum. Muss man dann ja auch nicht haben.
wenn ich Zeit und vermutlich auch Geld in die Entwicklung meiner Produkte investieren würde, dann würde ich auch um mich schlagen, wenn ich im nächsten Supermarkt meine Erfindungen wieder finden würde … wer soll da noch was eigenes entwickeln wenn alle kopieren was das Zeugs hält …. ?!
Kopieren is da schon sehr weit hergeholt…
Fernseher, navis, notebooks sehen vom formfaktor auch alle gleich aus.
Apple will sich die Form (rechteckig, 9-10 zoll gross ect.) an sich schützen lassen.
Gegen exakte Chinaklone hart vorgehen ok, aber das Galaxy Tab sieht schon arg anders aus.
Langsam gehts zu weit!
Für einen Laien mit Sicherheit (Jemand der keine Ahnung von Tablets hat) zu unterscheiden…