Googles Betriebssystem Android hat einen herben Schlag erlitten. In zweiter Instanz hat das Verwaltungsgericht der US-Handelsbehörde ITC den taiwanischen Smartphone-Hersteller HTC der Verletzung zweier Patente für schuldig befunden. Ein Importverbot für alle HTC-Geräte mit Googles Betriebssystem Android in die USA kann aus diesem Richterspruch resultieren. Auch andere Hersteller, die auf Android setzen, sind davon bedroht.
Apple hatte im vergangenen Jahr Klage gegen HTC eingereicht und der Verletzung von 10 Patenten beschuldigt. Sechs Patente davon wurden aus verschiedenen Gründen fallen gelassen, der ITC-Richter befand HTC der Verletzung von zwei der restlichen vier Patentverletzungen für schuldig.
HTC erklärte in einer Stellungnahme, man werde mit allen möglichen Mitteln gegen dieses Urteil kämpfen. Denn die in Frage stehenden Patente sind Kernbestandteile des Android-Betriebssystems. Somit stehen alle Smartphones, die auf Googles Android basieren, in Gefahr eines Importverbots in die USA.
“We are highly confident we have a strong case for the ITC appeals process and are fully prepared to defend ourselves using all means possible.”
Das Urteil ist zwar gesprochen, am 6. Dezember dieses Jahres muss es aber noch vor einer sechsköpfigen Kommission bestätigt werden, damit es rechtskräftig ist. Google und seine Android-Partner sollten allerdings schleunigst reagieren, um ein Importverbot zu umgehen. Neben dem Weihnachtsgeschäft steht schließlich Android selbst auf dem Spiel.
Mit einer Lizenzierung der Patente seitens Apple ist nicht zu rechnen. Denn der Konzern aus Cupertino sitzt förmlich auf seinen Kreationen und rückt sie nicht raus, obwohl Apple sich selbst des ein oder anderen Patents anderer Konzerne bedient und mittlerweile einiges an Lizenzgebühren abdrücken muss – beispielsweise an Nokia. HTC hat allerdings noch einen Trumpf im Ärmel, den der taiwansiche Konzern ausspielen könnte, denn Apple wurde für Patentverletzungen der kürzlich von HTC gekauften Grafikkarten-Entwickler S3 Graphics für schuldig befunden. Inwiefern dies eventuell von Nutzen sein kann, wird sich zeigen.
Apple steht derzeit noch mit anderen Herstellern von Android-Smartphones im Clinch. Neben Samsung steht auch der US-amerikanische Konzern Motorola vor dem Kadi.
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Icons lassen sich austauschen. Ein Basis-Betriebssystem um Android runterladen und installieren zu können dürfte wohl auch genügen. Die runden Ecken des Phones zu ändern dürfte da schon schwieriger sein, aber auch nicht unmöglich. Da könnte schon ein Schonbezug weiter helfern.
Ansonsten wird HTC wohl die Taktik von Apple ebenfalls nutzen können – entsprechende Patente vorausgesetzt – Am unangenehmensten (für Apple) wäre ein Export verbot in den Chinesischen Produktionsstandorten.
[…] HTC bzw. Google bleiben nun zwei Möglichkeiten, die entsprechenden Funktion aus Android entnehmen oder ein Lizanzabkommen mit Apple schließen. Letzteres wäre die einfachste Möglich, die wiederum heftig ins Geld gehen kann. HTC kündigte bereits an, mit allen Mitteln gegen das Urteil vorzugehen. (via) […]