Auf der WWDC hat Steve Jobs heute Scott Forstall die Bühne überlassen, um das kommende iOS 5 vorzustellen. Das neue Mobilsystem für iPhones, iPads und iPods kommt im Herbst und bringt 200 neue Features. Einige davon mache beliebte Apps überflüssig, bei anderen fragt man sich: Warum erst jetzt?
Microsoft sprach kürzlich von 500 neuen Features im WP7-Update “Mango”, da kann Apple sich natürlich nicht Lumpen lassen und nennt 1500 neue Features unter der Haube, was Programmierschnittstellen und Tools betrifft sowie 200 Features, die für den Anwender sichtbar sind. Eines der wichtigsten:
Endlich vernfünftige Benachrichtigungen
Was an iOS im Vergleich zu Android und WebOS am meisten nervt, sind die unsäglichen Benachrichtigungen, die als Popup den Arbeitsfluss unterbinden und später als kleine rot umrandete Zahlen auf den App-Icons übersehen werden, wenn die App auf einem der weniger benutzten Screens liegt. Kurz: Apple macht es Android nach und bietet am oberen Rand eine Benachrichtigungs-Leiste, die man per Wisch herunterziehen kann und die übersichtlich Mitteilungen über Anrufe, eingegangene Mails usw. anzeigt.
Dieses neue “Notifications-Center” wuchtet Apple aber auch gleich auf den “Lock-Screen”, der bisher nur die Uhrzeit anzeigte und ohne Jailbreak nicht aufgebohrt werden konnte. Damit kann man sich auf einen Blick ansehen, was das Telefon neues zu sagen hat, ohne erst einen Sicherheitscode eingeben zu müssen. Zusätzlich lässt sich das Notification Center auch mit den üblichen Widgets wie dem aktuellen Wetter, der Uhrzeit usw. bestücken. Im Grunde ist das nichts anderes als die Startseite älterer Telefone, wie beim alten Windows Mobile oder auf den klassischen PDAs von Palm, was Apple hier nach Jahren endlich nachholt.
Apple forciert den Business-Einsatz
Derlei Feautures sind allerdings auch wichtig, um das iPhone als Business-Gerät zu etablieren. Apple scheint das mit dem Update zu forcieren. So gibt es künftig endlich auch eine offenbar brauchbare Todo-Listenverwaltung, die mit dem Kalender interagiert und dem Anwender per Notification an fällige Todos erinnert. Auch wieder so ein Feature, welches Telefone und PDAs schon vor über 10 Jahren von Haus aus beherrschten.
Ganz andere Baustelle: Twitter. Spannend finde ich, dass Apple ausgerechnet Twitter ähnlich tief ins System integriert wie Microsoft Facebook in Windows Phone 7. Zusätzliche Apps sind künftig nicht mehr nötig, ein Twitter-Account kann in den Settings eingetragen werden und Twitter-Bildchen werden auf Wunsch sogar mit den Kontakten im Adressbuch synchronisiert. Wer’s mag und braucht… Ich werde mir das genau ansehen, vermute aber derzeit, dass ich Echofon treu bleiben werde, aber den Account im iPhone durchaus eintrage.
Neuer Safari will vor allem Lesemaschine sein
Twitter ist sogar in Safari integriert und erlaubt das Twittern von Artikeln direkt aus dem Browser heraus – ein Feature, das viele lieben werden, wobei andere sich fragen, was mit Facebook ist? Überhaupt wurde der Safari-Browser ziemlich aufgebohrt und hat künftig einen “Reader-Modus“, welcher Webseiten nicht wie vom Webdesigner gestaltet anzeigt sondern auf Lesbarkeit hin formatiert. Das ganze erinnert ein wenig an Readability. Wenn man es nicht schafft, Artikel zu Ende zu lesen, kann man nahtlos zwischen iPad und iPhone wechseln – oder sich Artikel zum Späterlesen nochmal vorlegen lassen. Apple macht also mal eben “Read it later” überflüssig.
Bei der Vorstellung von Safari leistete sich Scott Forstall eine kleine Frechheit:
“Next is Safari. Safari is the best mobile web browser out there. It’s also the most popular. We took Apple’s Safari engine and open sourced it… it’s the basis of web browsing on Android.”
Das stimmt natürlich so nicht. Safari wie auch Chrome basieren auf Webkit, welches von Anfang an ein Open-Source-Projekt war. Angefangen hat Safari mal als “Konqueror” für den Linux-Deskop KDE. Apple hat sich hier einfach nur bedient, den Namen geändert und ist seither maßgeblich an der Weiterentwicklung der Engine beteiligt – genau wie Google.
Verbesserte Camera-App
Weil das iPhone mittlerweile zur äußerst beliebten Fotokamera – wenn auch mit zweifelhafter Qualität – mutiert ist, hat Apple sich ein nettes Feature einfallen lassen: Die Kamera lässt sich künftig direkt aus dem Lock-Screen heraus aufrufen. Um möglichst spontan Schnappschüsse machen zu können, ist nicht einmal die Eingabe eines Sicherheits-Codes nötig. Man kommt halt ohne Code nur nicht an die übrigen Apps jenseits der Kamera heran.
Die neue Kamera-App bringt auch etliche Features mit. Zoomen geht einfacher, Fotos können direkt in der App nachbearbeitet werden. Fotos lassen sich beschneiden, rote Augen können entfernt werden usw. Vielknipser werden sich allerdings über ein anderes Feature freuen: Endlich kann man auch den Volume-Knopf als Auslöser verwenden. Wer gelegentlich seinen eigenen Hintern fotografiert oder aus anderen Gründen nicht aufs Display sehen kann, hat also endlich taktiles Feedback.
PC Free
Gerade Apple hat mit iPhone und iPad viel dazu beigetragen, die Post-PC-Ära einzuleiten. Da war es dringend nötig, einen alten Zopf abzuschneiden, nämlich die nötige Kabelverbindung zu einem PC mit iTunes um das Gerät freizuschalten, Backups zu machen, zu synchronisieren, Updates einzuspielen usw. All das geht künftig “over the air”. Dafür gibt es zwei Wege: Einmal kommuniziert das iPhone ständig via WLAN mit iTunes – darüber hinaus gibt es aber auch eine Synchronisierung über mehrere Geräte hinweg in der iCloud.
Wenn ich es richtig verstanden habe, wird sie bis 5 GB und ohne Musik-Streaming gratis sein. Sie ermöglicht zum Beispiel, Kalender abzugleichen oder Apps ohne zusätzliche Zahlung auf verschiedenen Geräten zu nutzen, kann aber auch wie eine Dropbox vewendet werden. Wer mehr als 5 GB braucht oder den Musik-Streaming-Dienst will, zahlt voraussichtlich 25 Dollar im Monat. Ob man sich nun in die Cloud einmietet oder nicht: Erstmals ist kein PC (oder Mac) mehr nötig, um ein iDevice zu verwenden.
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Weitere Features
Natürlich ist das noch längst nicht alles. Die wichtigsten weiteren Features:
- Newsstand: Eine Art “iBooks” für Zeitschriften und Magazine
- Verbesserte Camera-App mit mehr Features wie Zuschneiden und rote Augen entfernen
- MIME/S-Verschlüsselung in Mail
- Geteilte Tastatur wie aus Windows 8 für Daumen-Tipper auf dem iPad
- Dictionary steht systemweit zur Verfügung
- Inkrementelle Systemupdates “over the air”
- Aufpeppen des Gamecenter mit Elementen aus sozialen Netzwerken wie “Freunde von Freunden”
- Funktion für rundenbasierte Spiele im Gamecenter
- Verschlüsseltes Messaging-System unter iOS-Geräten namens iMessage
Nur eine Frage wurde auf der WWDC nicht beantwortet: auf welchen Geräten iOS 5 laufen wird. Manche fürchten ja, nicht mehr auf dem 3GS… Doch zum Glück gibt es ja die Produktseite von Apple, auf der darüber informiert wird. Demnach wird es auch auf dem in die Tage gekommenen iPhone 3GS laufen. Es fragt sich nur, wie gut.
– Screenshot Apple –
- Unicom bestätigt: iPhone 5 hat HSPA+ mit 21 MBit/s - 30. September 2011
- iPhone 5: Giga baut Prototyp des Apple-Phones [Mockup] - 30. September 2011
- SMS-Killer: Google will Android mit WhatsApp ausliefern [Gerücht] - 30. September 2011
Die Frage aus welchen Devices iOS5 laufen wird wurde von Scott sehr wohl beantwortet 🙂
Gab ne extra Folie wo alle Devices aufgezählt wurden.
“Wer gelegentlich seinen eigenen Hintern fotografiert oder aus anderen Gründen nicht aufs Display sehen kann, hat also endlich taktiles Feedback.” 😀 sehr gut!
ich denke damit wären alle die Fotos von sich mit dem Iphone im Spiegel machen gemeint.
[…] […]
Wie jetzt – man kann bisher die Kamera beim Eifon nicht direkt aufrufen?
Ich hab da so nen kleinen Icon auf meinem Startbildschirm, wenn ich den antippe, geht die Kamera auf. Und da kann ich dann direkt die Rote-Augen-Ex-Funktion usw. einstellen, auch s/w und sepia etc. Brauche ich keine Apps für, ist alles schon drin. Aber ich hab auch ein Android. 😀
Achja, und die Volumeregler sind die Zoomtasten, an der Seite ist der Auslöser. Milestone 1.
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Sag mal bist du dumm Eifon? Android ist Gay und IPHONE IOS ist zehnmal geiler…