Zur IFA 2014 (ihr erinnert euch) hat mir ASUS freundlicherweise eines ihrer Pro-Notebooks als Rechenknecht zur Verfügung gestellt. Auf ihm entstanden in dem Zeitraum alle Artikel. Hier nun (endlich) mein Bericht zum ASUSPRO Essential PU301LA.
Ach ja, PC-Hersteller und ihre Produktbezeichnungen. Ich habe ja nichts gegen eine ordentliche Produktnummer, aber wenigstens zum Beschreiben sollte man darauf verzichten können. Nicht so beim ASUSPRO Essential PU301LA(-RO041G) – dem Dreizenzöller aus ASUS’ P-Serie!
Das Business-Notebook kommt mit allerlei Kleinigkeiten, die seinen Aufenthalt in kleinen bis mittelgroßen Unternehmen attraktiv machen soll, worum es sich dabei im Einzelnen handelt und ob es taugt, erfahrt ihr hier.
Zunächst einmal zum Aussehen: ASUS hat sich viel Mühe gegeben, den Kunststoff hochwertig erscheinen zu lassen. Was bei der Tastatur und der Ballenablage nebst Trackpad wirklich außerordentlich gut funktioniert, sieht bei der Gehäuseoberseite leider nur auf den ersten Blick gut aus. Das Faux-Brushed-Metal sieht echt schick aus für Kunststoff, zieht aber Fingerabdrücke an, wie nichts Gutes.
Nach dem Aufklappen begegnet einem natürlich zu Allererst der Bildschirm und der ist eben reine Geschmackssache. Er hat leider nur HD-Auflösung/FWXGA (1.366 x 768, 16:9), die man eher von 11,6-Zoll-Geräten kennt, wo die Pixeldichte natürlich höher ist und das merkt man auch. Es fällt sicher bei Office-Arbeit nicht so ins Gewicht, aber andere 13,3″-Pro-Geräte haben Auflösungen von WXGA (1.280 x 800, 16:10) bis FullHD (1.920 x 1.080) – wenn man die sehr viel teureren 2K-Geräte mal außen vor lässt.
Das eher günstige Display dürfte auch der Hauptgrund für den recht günstigen Anschaffungspreis sein (siehe Ende des Beitrags). Dazu kommt dann etwas, was einige als Mängel, andere als Feature sehen mögen – das recht günstige Display ist sehr winkelabhängig. Beim Draufschauen von der Seite erkennt man fast nichts mehr und schon wenige Grad Abweichung von der Senkrechten, haben sich bildende Fehlfarben zur Folge (schwarze Bereiche werden so silbrig). Bei einem Business-Gerät ist das ja vielleicht eher erwünscht.
Die Tastatur hat eine Qualität, die dem Anspruch einer Pro-Marke gerecht wird und steht denen von Lenovo oder Dell in nichts nach. Da gab es kein Gewackel unter den Fingern. Das Touchpad war schön groß (47% größer, als bei anderen 13-Zoll-Notebooks), klickig und ich mochte die zwei separaten “Maustasten”. Quasi das Positivbeispiel zum Negativbeispiel des T440 von Lenovo.
Die HD-Kamera nebst Mikrofon ist zum Skypen ganz brauchbar, schön sieht man hier die Pixel vom Display 😉
An der Vorderkante glühen je nach Bedarf bis zu vier LEDs, die über den Systemstatus informieren.
Die seitlichen Anschlüsse haben eigentlich alles zu bieten: Rechts befinden sich der kombinierte Kopfhörer- und Line-In-Anschluss (3,5 mm), gefolgt von USB 3.0, HDMI, VGA (ja, Firmen haben Projektoren und Bildschirme, die das immer noch brauchen) und den Stromanschluss.
Links gibt es den Kensington-Lock, die abklappbare Ethernet-Buchse, 2 x USB 2.0 und den Kartenleser (Yay! Fotos schnell übertragen!).
Unten drunter befindet sich der wechselbare Akku mit 3900 mAh, der mich locker über einen IFA-Tag brachte und die an den Schrägen eingelassenen Stereolautsprecher, die schon auch gingen, aber in einer Messeumgebung eher durch Kopfhörer abgelöst wurden.
Das war es zum Drumrum, kommen wir mal zu meinen Eindrücken bezüglich der Leistung.
Angeblich hat das Notebook 16 GB SDD-Express-Cache zusätzlich zur 500-GB-Festplatte (Hybrid-Drive), der gerade den Bootvorgang beschleunigen soll, davon ist aber leider überhaupt nichts zu spüren. Wenn man den Umgang mit Notebooks und Desktop-PCs gewohnt ist, die alle zumindest ihre Startpartition über eine SSD laufen lassen, geht das ASUSPRO Essential PU301LA leider überhaupt nicht.
Während des Betriebs (und normaler Schreibarbeit) macht es sich tatsächlich kaum bemerkbar, aber gerade beim Starten kann man sich erstmal in Ruhe einen Kaffee kochen gehen. Ebenso tragisch ist dann auch das Aufwachen aus dem Schlafmodus (Deckel zu -> Deckel auf), das nicht instantan erfolgt und meist auch so etwas wie einen kleinen Boot-Vorgang benötigt.
Etwas was sich überhaupt nicht mit irgendwas an dem Notebook vertragen hat war Thunderbird. Der Mail-Client von Mozilla hat regelmäßig das System in die Knie gezwungen, wie ich es bisher noch nie erlebt habe – weder am Desktop noch auf anderen Notebooks. Was hier genau passiert ist und zum Stottern führte, kann ich nur mutmaßen und damit halte ich mich zurück.
Für meine reine Schreibtätigkeit mit leichter Fotobearbeitung und dem einen oder anderen Videorendering, war es allemal ausreichend und kam damit wirklich gut klar. Wenn man ihm ein schnelles WLAN angeboten hat, ging auch der Upload nach YouTube flott.
Spezifikationen:
- Betriebssystem: Windows 7 Professional/Windows 8 Pro
- Bildschirm: 13,3″ 16:9 HD (1366 × 768) entspiegelt/matt
- Prozessor: Intel Core i5-4200U (1,60 – 2,6 GHz)
- Grafik: Intel HD Graphics 4400
- Arbeitsspeicher: 4 GB DDR3 (1600 MHz)
- Festplatte: 500 GB SATA HDD (5400 U/min) + 16 GB SSD Express-Cache (ich wünschte, er hätte eine SSD)
- Zusätzliches: 4-in-1 Kartenleser (SD/SDHC/SDXC/MMC), Fingerabdruck-Scanner
- Netzwerk: WLAN 802.11 a/b/g/n (WiDi), Bluetooth 4.0, Gigabit-Ethernet
- Anschlüsse: HDMI, VGA, 2 x USB 2.0, 1 x USB 3.0, RJ-45, 1x Lautsprecher/Kopfhörer Line-out, 1 x Mikrofon Line-in
- Akku: 3900 mAh / 44 Wh, 3 Zellen mit einer Laufzeit bis zu 7 Stunden
- Abmessungen & Gewicht: 331 x 234,5 x 26,3 mm (LxBxH) & 1,75 kg
- Eingabegeräte: spritzwassergeschützte Tastatur & Multi-Gesture-Touchpad
- Kamera: HD-Webcam
Mein Modell kam mit Windows 7 Pro und man hat als Kunde auch die Wahl zwischen Windows 7 (was gerade die Geschäftsleute noch vorziehen) und Windows 8.1 Pro. Das Notebook hat keinen Touchscreen (kein 10-Finger-Multitouch) oder Digitizer (keine Stifteingabe), was aber auch nicht überrascht. ASUS packt natürlich etwas eigene Software mit ins System, die aber – vermutlich weil es sich um ein Business-Gerät handelt – erfreulicherweise sehr übersichtlich und funktional ausfällt.
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Neben einer Schnellwahl der Energieoptionen (“Power4Gear Hybrid”), samt Widget (Windows-Minianwendung), zwischen Hochleistungsmodus und Akkuschonung, gibt es “Smart Audio” und “Smart Gesture”, die jeweils die Einstellungen für die Lautstärke bzw. das präzise Touchpad bereithalten. Unvermeidbar ist auch ein Tool, mit dem die Platte geschützt wird (“ASUS HDD Protection”), wenn das Gerät mal stürzen sollte. Ich wünschte, es hätte eine SSD.
Tatsächlich geht der Festplattenschutz über eine Erschütterungs-Abschaltung bei Überschreiten von Grenzwerten (dank Beschleunigungssensor) über die Software hinaus – die Platte sitzt im Gehäuse stoßgedämpft in einem extra stabilisierenden Metallrahmen (“Shockshield”). Ziemlich viel Aufwand, den eine SSD erübrigt hätte.
Auf der Seite der Sicherheit implementiert ASUS einen Fingerabdruckscanner, der nicht optisch, sondern mit Funkfrequenzen arbeitet und etwas unter die Haut dringt. Daher ist es egal, ob man mal etwas zu trockene Haut hat – der Fingerabdruck wird immer gleich gut erkannt.
Dazu kommt ein Aufsatz auf dem Papiekorb – mit “ASUS Secure Delete” werden Dateien sicher gelöscht (=mehrfach überschrieben), wofür man sonst Drittherstellersoftware heranziehen muss. Zum Diebstahlschutz verwendet ASUS noch Intels Anti-Theft-Technologie, die automatisch oder über das Internet den Datenzugriff blockiert oder das gesamte System sperrt. Intel stellt den Service mit Abomodell jedoch zum Ende 2015 ein (seit Januar 2014 werden keine Abos mehr verkauft) und hat diesen Security-Aspekt an McAfee und deren LiveSafe Service ausgelagert. Zum Auffinden eines Notebooks samt optionaler Fernlöschung kommt LoJack (Find My iPhone für PCs) zum Einsatz.
Muss man in kleinen Unternehmen mehr als einen Laptop administrieren, gibt es auch von Intel und ASUS zwei kleine Helferlein. Zum Einen ist da Intels SBA (Small Business Advantage), womit sich z.B. USB selektiv blockieren lässt, entweder über eine Kategorie (also z.B. Drucker & Scanner sind erlaubt, Speichersticks jedoch nicht) und/oder eine Whitelist erlaubter USB-Geräte. Der Softwaremonitor kann einzelne Programme überwachen und im Falle einer Deaktivierung eine Mail verschicken. Mit dem Energy Saver kann man Zeiten festlegen, zu denen der Rechner hochfahren und abschalten soll, usw. (gibt für alles Tutorial-Videos von Intel auf YouTube, s.u.).
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Privatanwendern würde ich eher zu einem EeeBook (auch wenn wir auf das X205 immer noch warten müssen) oder ZenBook (wg. Style/Performance) raten. Wem jedoch gerade ein mattes Display, die Sicherheitsfeatures und elegante Robustheit zu einem echt guten Preis wichtig sind, dem kann ich nur empfehlen, sich mal die ASUSPRO Essential P-Serie anzusehen (gibt es auch mit 15 “).
In einem kurzen Satz: das ASUSPRO Essential der P-Serie erledigt einfach die Arbeit, sieht nicht schäbig aus und haut nicht ins Budget. Ich wünschte, es hätte eine SSD(-Option).
Das ASUSPRO Essential PU301LA-RO041 kostet aber im Gegensatz zu den leichteren Ultrabooks und gleichwertigen Modellen der Konkurrenz inzwischen ab nur 630 € (bei notebooksbilliger.de via Preis.de, siehe u.s. Button). Allerdings ist es beispielsweise 300 g leichter als das vergleichbare 1099-Euro-teure Einsteigsmodell des MacBook Pro (13″, non-Retina). Es verzichtet natürlich auf ein Aluminiumgehäuse und hat einen Prozessor mit geringerer minimaler Taktrate, kommt aber auch mit Features, die Geschäftskunden durchaus ansprechen – entspiegeltem Display und Fingerabdruckscanner zum Beispiel. Bei Amazon geht der Verkaufspreis bei 670 € im Marketplace los.
Zufälligerweise hat ASUS jetzt eine Trade-In-Aktion laufen, bei der u.a. das ASUSPRO Essential PU301LA mitmacht. Wer noch bis zum 30.11. eines der Neugeräte erwirbt, kann sich online anmelden und muss sowohl Kaufbeleg als auch sein Altgerät (weniger als sechs Jahre alt, Akku und Netzgerät enthalten, voll funktionstüchtig) einschicken (deshalb Trade-In). Nach erfolgreichem Trade-In gibt es 100 € aufs Konto.
weiterführender Link: ASUSPRO Essential PU301LA
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