In den letzten Wochen habe ich euch bereits das Asus Zenfone 2 Selfie und das Asus Zenfone 2 Laser vorstellen dürfen. Heute folgt nun das letzte Mitglied aus der Zenfone 2 Familie, welches ich testen durfte. Begrüßt mit mir: das Asus Zenfone 2 Deluxe. Aber ist der Name wirklich Programm?

Lieferumfang
Asus hat auch das Zenfone 2 Deluxe in dieselbe schlanke Papphülle gesteckt. Drin versteckt findet man auch keine tollte Smartphonepräsentation in schick aufgemachter Hülle vor. Nein – das Telefon liegt da genauso drin, wie auch das Laser, das Selfie oder das normale Zenfone 2. Vom Deluxe versprechen sieht man hier also nix. Wie üblich ist das microUSB Kabel mit dem passenden Netzstecker, ein paar Kopfhörer mit Wechselgummis und natürlich das allseits beliebte Papierwerk mit in der Hülle. Das wars dann auch schon.
Das Asus Zenfone 2 Deluxe
Das soll nun also das Top-Modell der Zenfone 2 Familie sein?!
Auf den ersten Blick fällt auf, dass man sich vor allem bei der Rückseite viel Mühe gegeben hat. Hier hätte der Hersteller viele Möglichkeiten gehabt, das Deluxe Feeling auch wirklich an den Mann zu bringen. Leder, eine Rückseite aus Metall, ein Metall-Unibody und und und. All das wären Optionen gewesen, um wirklich ein hochwertiges Gefühl zu vermitteln. Doch Asus hat die orthodoxe Variante gewählt. Man entschied sich für eine Rückseite, die aus mehreren Polygonen fließen zusammengesetzt wurde. Dabei hat man sich dieses Prinzip von der Natur abgeschaut – genauer gesagt von Kristallen. Genau wie diese erzeugt die unterschiedliche Ausrichtung der Polygone und die einem Metallic-Lack nachempfundene Beschichtung je nach Blickwinkel und Lichteinfall eine andere Facette. So schimmert das Gerät mal Blau, mal Lila, mal Grün oder eben alles zusammen.
Dazu kommt, dass die Ausrichtung der Polygone auch eine Struktur schafft, welche beim Halten erst einmal etwas ungewohnt ist. Leider ist diese Struktur gleichzeitig auch ziemlich glatt und verschafft dem großen Gerät nicht wirklich Gripp in der Hand. Man hat immer das Gefühl, dass das Smartphone jeden Moment die Hand verlassen und den Boden küssen könnte. Das wäre sehr ärgerlich. Schade, dass Asus hier keine andere Möglichkeit in Betracht gezogen hat. Aber gut – ein Blickfang ist es! Leider nicht mehr persönlicher Geschmack, der aber bei jedem anders ist. Bei der restlichen Verarbeitung hat Asus einen guten Job gemacht. Vorn findet man Gorilla Glass 3 und eine Metallapplikation unter den Navigationstasten, welche Asus wieder außerhalb des Displays angebracht hat.
Kommen wir zu der Technik in dem Gerät.
Die Inhalte werden auf einem 5,5 Zoll großen Touchscreen mit Full HD Auflösung dargestellt. Die ganze Technik wird in das selbe Gehäuse gepackt, welches auch schon beim normalen Zenfone 2 zum Einsatz kam. Damit kommen wir auf eine Länge von 156.5 Millimetern, eine Breite von 77.2 Millimetern und einer Dicke von 10.8 Millimetern an der dicksten und 3.9 Millimetern an der dünnsten Stelle. Das Herz des Gerätes bildet im Falle des Deluxe der 64-Bit Intel Z3580 Quad-Core Prozessor mit 2.3GHz Taktfrequenz, welcher durch 4 GB LPDDR3 RAM unterstützt wird. Dazu kommt eine PowerVR G6430 Grafikeinheit, die für die Bilddarstellung verantwortlich ist. Im Auslieferungszustand bekommt man entweder 64GB oder 128GB eMMC Speicher, den man durch eine microSD Karte erweitern kann. On Top gibt es 100GB Google Drive und 5GB Asus Webstorage Speicher geschenkt.
Die Fotos schießt man mit einer 13 Megapixel Kamera und Selfies mit einer 5 Megapixel Linse mit einem 85° Weitwinkel. Der Akku ist 3000mAh groß und nicht austauschbar. Weiterhin findet man die üblichen Konnektivitätsfeatures wie Bluetooth 4.0, WLAN 802.11a/b/g/n/ac, GPS etc. vor.
Performance
Technisch gesehen liegt mir hier ein normales Zenfone 2 mit mehr Speicher und einem anderen Rücken vor. Ansonsten hat Asus hier eigentlich überhaupt nichts geändert. Somit sollten doch die selben Ergebnisse raus kommen oder? Genau wie auch beim Asus Zenfone 2 sind mir hin und wieder unschöne Ruckler aufgefallen, die eigentlich nicht sein sollten. Wie auch bei den anderen Mitgliedern der Zenfone 2 Familie bin ich der festen Überzeugung, dass der Verzicht auf diese massiv vorinstallierte Bloatware und ein damit leicht abgespecktes System die Lösung dieses Problems wäre. Es kann doch nicht sein, dass ein Gerät mit einem potenten Prozessor und 4GB!!!! RAM hier vor sich hinzuckelt. Im Multitasking schlägt sich das Smartphone aufgrund des immensen Hauptspeichers ganz gut. Nur ab und zu sieht man Nachlader, wenn man die App wechselt.

Mit den technischen Spezifikationen im Rücken besteht das Zenfone 2 Deluxe auch den Gaming Test. Selbst grafikintensive Spiele laufen auf dem Smartphone flüssig und sind sehr gut spielbar. Unterstützt wird das Spielen oder Video schauen durch einen Lautsprecher auf der Rückseite. Er ist ausreichend laut, hat aber das Problem, dass man den dafür vorgesehenen Lautsprecher-Grill sehr leicht mit der Hand abdecken kann und somit der Sound leidet. Dennoch reicht die Lautstärke und Qualität locker aus, um ein Video mit Freunden zu schauen oder mal ein Spiel in entsprechender Lautstärke zu spielen.
Für die Freunde der nackten Zahlen fehlen nun noch die Benchmark-Werte, die ich euch hier per Bild präsentiere:
Akkulaufzeit
Asus verbaut in dem Zenfone 2 Deluxe einen 3000mAh starken Akku, welcher mich meist durch einen kompletten Tag gebracht hat. Am Ende eines Tages musste das Gerät dann aber doch an den Strom. Vorteil hier ist die Quick Charging Funktion von Qualcomm, welche euch selbst bei einer kurzen Pause am Netz wieder viele Prozentpunkte Akku beschert. In 40 Minuten ist das Teil wieder bei 60% Akku. Zwischendurch geht also viel. Im Schnitt bin ich aber auf knapp 5 Stunden Screen On Time gekommen, was ein akzeptabler Wert ist. Für mich zumindest.
Kamera
Die 13 Megapixel Hauptkamera des Zenfone 2 Deluxe löst genau wie die des Zenfone 2 mit 4.096 x 3.072 Bildpunkten auf und hat eine Blende von f/2.0, welche in vielen aktuellen Smartphones eingesetzt wird. Die App hat auch einen manuellen Modus, in der man den ISO Wert, HDR Modus, den Autofokus, Gesichtserkennung, Weißabgleich etc. separat einstellen kann. Die Fotos hier im Artikel habe ich dennoch durchweg mit dem Automodus geschossen, da das der Otto-Normal-Verbraucher auch so machen würde.
Das Ergebnis ist gut: Die Farben der Bilder sind ganz OK und relativ nah an der Realität. Was bei der Kamera aber auffällt ist der Fokus. Im Gegensatz zu dem Zenfone 2 Laser und Selfie hat Asus hier auf den Laser-Autofokus verzichtet – im Topmodell?! Für mich unverständlich. Genau wie das normale Zenfone 2 hat das Deluxe ordentlich mit dem Fokus zu kämpfen, wenn man mal etwas näher an einem Objekt ist.
Dennoch verbaut Asus hier eine gute Kamera mit ordentlichen Ergebnissen.
Fazit zum Asus Zenfone 2 Deluxe
Tja ich weiß jetzt ehrlich gesagt auch nicht so richtig was ich schreiben soll. Mit gemischten Gefühlen beende ich diesen Test. Warum? Weil das Deluxe für mich bis auf die Rückseite kein anderes Telefon als das Zenfone 2 ist. Wo liegen die Unterschiede, außer dass das Deluxe ab Werk 128GB internen Speicher hat und das Zenfone 2 eben nur 32. Ansonsten steckt genau das selbe drin, ist gut verarbeitet und und und.
Die Qualität der Fotos ist gut und auch sonst gibt es bis auf die Bloatware nicht wenig zu kritisieren. Also theoretisch rund um positiv.
Trotzdem – das Zenfone 2 Deluxe ist in dieser Form ein Gerät der vergebenen Chancen. Die Rückseite ist nett, aber nicht jedermanns Fall. Hier hätte man mit Leder (à la LG G4) oder Metall mehr „Deluxe“ vermitteln können. Dass der Laserfokus fehlt und auch sonst keine feinere Technik drin steckt, will nicht so recht in meinen Kopf. Aber gut, trotzdem haben wir es hier mit einem guten Telefon zu tun, welches allein wegen der Rückseite und dem größeren Speicher seine Abnehmer finden wird. Wenn ihr jedoch eine Empfehlung von mir wollt, dann kauft das normale Zenfone 2 für wesentlich weniger Geld und legt eine microSD Karte ein, wenn ihr mehr Speicher braucht. Ansonsten sind die 500€ für das Deluxe für mich nicht gerechtfertigt.
Vielen Dank an Asus für die Bereitstellung des Testgerätes.
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