So verrückt es klingen mag, so plausibel ist es. Die Rede ist vom angeblichen Plan des kanadischen Smartphone-Unternehmens Research in Motion (RIM), Android-Apps auf ihrem Tablet namens PlayBook und Smartphones aus dem eigenen Hause laufen zu lassen. Das Blog BoyGeniusReport will dies aus mehreren Quellen bestätigt wissen.
Begonnen hat dieser Plan offenbar mit der Suche nach einer Java-Umgebung, für das bald zum Verkauf stehende PlayBook-Tablet und neue BlackBerry-Smartphones, um auf diesen bereits existierende (legacy) Software laufen zu lassen. Ein potenzieller Anwärter ist die Dalvik-Engine, die auch auf Android-Smartphones seit Android 2.2 zum Einsatz kommt.
Mit dem Schritt diese virtuelle Java-Engine einzusetzen, öffnet RIM seinen Kunden eine riesige Bibliothek an Software. Denn damit können alle Apps, die auf Googles Android laufen, auch auf BlackBerry-Smartphones und dem PlayBook-Tablet benutzt werden. Das Software-Angebot würde von ein paar tausend Apps auf über 200.000 rapide ansteigen (dazu gehören dann leider auch Furz-Apps und weitere überflüssige Programme).
Problem: Wenn Entwickler erfahren, dass auch Android-Apps auf BlackBerrys laufen ist beinahe vorprogrammiert, dass sie nicht mehr für BlackBerry OS oder QNX entwickeln, sondern auf Android umsteigen, da sie eine viel größere Reichweite und damit höheren Umsatz erzielen könnten.
BGR sieht zwei Szenarien bei der Einbindung der Dalvik Engine: Bei dem einen bezieht RIM Google mit ein, um die Plattformen (QNX/Blackberry OS) offiziell zertifizieren zu lassen, sodass ein direkter Zugriff auf den Android Market und die Nutzung von Google Mail, Maps und anderen Apps möglich ist. Das andere vermutlich eher mögliche, ist der Weg, Google zu umgehen und Apps sowie die Dalvik Engine ohne Zertifizierung zu nutzen. Damit bleibt RIM auch der Zugriff auf den offiziellen Android Market verwehrt. Allerdings gibt es bekanntlich auch andere Wege an Android Apps zu gelangen, indem auf die eigene Shop-Architektur gesetzt wird, die bei Blackberry besteht.
Angesichts dessen, dass RIM sich von dem Image lösen möchte ausschließlich Business-Smartphones herzustellen, wäre die Einflechtung von Android-Apps eine gute Lösung, mehr Kunden zu gewinnen. Diese zweigleisige Methode bietet zum einen den bestehenden Business-Kunden weiterhin die Möglichkeit, die Server- und Service-Infrastruktur von RIM zu nutzen, zum anderen können neue Kunden gewonnen werden, die mehr auf Unterhaltung, Gaming und Social Media setzen.
Eine bestehende Sorge bleibt dennoch: Wenn Entwickler erfahren, dass sie anstelle von nativen Apps für BlackBerry OS und QNX auch Android-Apps programmieren können, könnte RIM Gefahr laufen, dass ihnen die Entwickler für native Software weglaufen. Zudem ist zu hoffen, dass die Software-Emulation durch die Dalvik-Engine genauso erfolgreich funktioniert wie bei PalmOS auf webOS. Denn durch eine Emulation kann es rasch zu Problemen mit der Performance und Kompatibilität kommen.
Zwar halte ich die Implementierung der Dalvik-Engine für ein Gerücht, kann mir aber vorstellen, dass RIM damit gute Chancen hätte mehr Kunden für sich zu gewinnen.
Laut der Digitimes hat RIM damit begonnen, 150.000 bis 200.000 PlayBooks in Taiwan produzieren zu lassen. China wird dabei bewusst außen vor gelassen, um sich vor schnell erscheinenden PlayBook-Kopien zu schützen. Bereits ab Februar 2011 sollen erste Modelle verschifft werden.
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[…] werden sollen, ist nichts Neues. Erst vor ein paar Wochen machte das Gerücht die Runde, dass RIM in Erwägung zieht das mittlerweile sehr umfangreiche Angebot an Android-Software auch auf das PlayBook-Tablet und […]
[…] ist ja schon länger bekannt, wenn auch bisher nicht offiziell bestätigt, dass RIM daran arbeitet, Android-Apps auch auf […]
[…] Noch im Januar war es ein unbestätigtes Gerücht, das BGR aus mehreren Quellen gehört haben wollte. Zwei Monate später stellt sich diese […]