Das Smartphone vor dem Zugriff Fremder schützen [Kommentar]

Pin Das Smartphone vor dem Zugriff Fremder schützen [Kommentar] Smartphones

Unser Smartphone ist mehr als nur ein Telefon. Es ist Sammelplatz unserer privaten Daten, unserer SMS, Fotos und Emails. Diese Daten wollen geschützt werden, aber wie? Reicht ein vierstelliger Pin? Face-Unlock? Entsperrmuster?

Eben las ich einen Artikel bei den Kollegen von Techcrunch, in dem es darum ging, sein Smartphone sicherer zu machen, indem man von einer Pin mit vier unterschiedlichen Ziffern auf eine mit dreien umsteigt, also eine doppelt verwendet, um auf die vierstelligen Pin zu kommen. Hintergrund ist hierbei, dass sich die Fingerabdrücke auf dem Display abzeichnen und man bei der Verwendung doppelter Ziffern die Kombinationsmöglichkeiten des Pins von 24 auf 36 erhöht.

Nun gut, nicht schlecht. Aber sind wir wirklich so bedroht? Hat jemand, der sich die Zeit nimmt 24 Kombinationen zu probieren nicht auch die Zeit, 36 zu testen? Wenn wir ehrlich sind, dann ist die Gefahr doch nur dann so groß, wenn wir unser Smartphone ununterbrochen putzen, nur unseren Entsperrcode eingeben und uns genau dann das Gerät klauen lassen. Die Möglichkeit, dass das so zutrifft besteht, aber ist recht gering. Unter gewissen Umständen ist ein Sicherheitscode auch ganz unnütz, wenn man beim iPhone bei Siri die falschen Einstellungen ausgewählt hat und sensible Daten trotz gesperrtem iPhone abrufen kann.

Was also tun? Smartphone mehr putzen, damit keine Abdrücke bleiben, Smartphone weniger putzen, damit nicht nur die Pin-Abdrücke da sind sondern alle? Pin taktisch klug auswählen? Am sichersten ist, wenn ihr gut auf euer Smartphone aufpasst, es niemandem in die Hände gebt, dem ihr nicht vertraut. Wer Angst für Abdrücken hat, kann Folien verwenden, die das Display des Smartphones eigentlich entspiegeln sollen. Diese sind matt und verhindern jegliche Fingerabdrücke, vorausgesetzt ihr habt euch die Hände nicht gerade mit Pflanzenöl eingerieben. Damit seid ihr zumindest soweit sicher, dass niemand die Zahlen eures Entsperrcodes kennt.

Meist kommt es den Dieben aber nicht auf eure Daten an (es sei denn ihr seid Madonna oder Lady Gaga) sondern für sie ist allein das Gerät wertvoll. Wie es sich beim iPhone verhält kann ich mangels Erfahrung nicht sagen, aber um ein Android-Smartphone zurückzusetzen braucht es keine Pin-Eingabe. Und mit den richtigen Tools lässt sich jedes Gerät knacken.

Also ein paar generelle Tipps:

  • Sehr persönliche Daten nicht im Smartphone speichern.
  • Peinliche und zu private Fotos solltet ihr auch nicht digital  mit euch herumtragen.
  • Speichert keine EC-Karten- oder Kreditkarten-PINs auf dem Smartphone. Passt auf euer Smartphone auf!
  • Wiegt euch nicht in falscher Sicherheit. (Vorsicht vor angeblich hundertprozentigen Sicherheitstipps)
Jedes Smartphone ist also ein kleines Sicherheitsrisiko, aber wenn wir verantwortlich damit umgehen, können wir das Risiko beträchtlich minimieren.
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Florian
11 Jahre zuvor

Der Sinn eines Smartphones ist doch gerade, dass ich alle meine relevanten Daten unterwegs dabei habe und verändern kann. Es lässt sich also gar nicht verhindern, dass man sensible Daten in E-Mails oder auf dem sozialen Netzwerk mit sicher herum trägt. Der Gefahr eines Diebstahls sollte sich jeder bewusst sein und sein Smartphone so gut es geht schützen. Mit einem iPhone gibt es im Nachhinein auf jeden Fall die Möglichkeit, alle vorhandenen Daten vom Mac/PC aus zu löschen.

11 Jahre zuvor

Beim iPhone kann man den Code auch leicht durch einen Exploit automatisch per Brute-Force knacken lassen: https://www.heise.de/security/meldung/iPhone-Sperre-nahezu-nutzlos-1270786.html Die Nachricht ist keine wirkliche Neuheit: die Erkenntnis, dass eine 4-Stellige Zahlenkombination kein gutes Passwort ist sollte jedem Informatik-Studenten im ersten Semester bekannt sein.

Das einzige was Hilft sind gute Passwörter, mindestens 8 Stellen lang, mit Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen. Das gilt auf dem Telefon genauso wie am Rechner.

Admin
11 Jahre zuvor
Reply to  jupp

Das ist alles richtig. Es geht ja auch nicht darum, sein Smartphone vor hartgesottenen Hackern zu schützen, sondern einfach nur den großen Prozentsatz der Menschen von den persönlichen Daten fern zu halten.

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