Von den 400 Millionen Facebook-Nutzern logt sich ein Viertel mit dem Handy ein. Da war es nach Latitude, Twitter, Foursquare und Gowalla nur eine Frage der Zeit, bis Facebook auch ortsbasierte Dienste anbietet. Die sollen nun schon nächsten Monat starten.
Details sind natürlich noch keine bekannt, aber es sieht so aus, als ob Facebook zunächst einfach die Statusmeldungen mit Ortsdaten versieht. Naheliegend wäre, dass Facebook künftig eine Karte enthält, auf der sich die Freunde lokalisieren lassen. Wirklich interessant werden ortsbasierte Dienste dann wohl für Drittanbieter, die über die Facebook-API spezielle Apps anbieten könnten. Die Suche nach dem nächsten Pizzabäcker oder Geldautomat ist da sicher nur der Anfang der Fahnenstange und ein gefundenes Fressen für Werbetreibende.
Facebook-Nutzer sollten sich darüber im klaren sein, dass solche Dienste ihre Privatsphäre schwer beeinträchtigen: Nicht nur ein wie auch immer gearteter “großer Bruder” kann protokollieren, wo man sich gerade aufhält – das wissen die Mobilfunkanbieter sowieso von allen eingeschalteten Handys selbst ohne GPS, allerdings dürfen sie diese Daten nicht mehr für längere Zeit speichern. Wie leicht kann es jedoch passieren, Frau, Chef oder Freund einen Aufenthaltsort erklären zu müssen, an dem man zum Zeitpunkt gar nicht hätten sein dürfen.
Immerhin will Facebook die Funktion mit einem Opt-In belegen, das heißt, die Anwender sollen explizit entscheiden können, ob sie den Dienst nutzen möchten, oder nicht. Andererseits behält sich Facebook vor, die so entstehenden Bewegungsprofile für alle Zeiten zu speichern. Das stimmt schon ein wenig bedenklich vor dem Hintergrund, dass Facebook erst vor kurzem die Einstellungen für die Sichtbarkeit von Statusmeldungen, Fotoalben usw. änderte und dadurch viele Leute vorübergehend aber ungewollt Daten in einem größeren Kreis veröffentlichten als beabsichtigt. Und sogar Facebook-Gründer Mark Zuckerberg steht seit einiger Zeit unter Verdacht, in den Anfangszeiten von Facebook Nutzerdaten missbraucht zu haben. Grund genug, sich genau zu überlegen, welche seiner Daten man welchem Dienst anvertrauen möchte.
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