Googles Chromecast lässt sich ab heute nun auch u.a. in Deutschland ohne Umwege kaufen, doch ist der Nutzen immer noch recht eingeschränkt.
Ich habe meinen Chromecast ja seit November 2013 und so gut wie nie genutzt, da die gebotene Funktionalität auch in anderer Form schon vorhanden war, bzw. es mir noch keinen wirklichen Mehrwert bietet.
Ich komme einfach selten in die Situation, mal eben schnell ein YouTube-Video, dass ich am Handy schaue, an einen Fernseher weiterzureichen. YouTube & Co. gibt es eben inzwischen auf jeder Plattform/Set-Top-Box/Smart-TV als App.
[youtube cKG5HDyTW8o]
Denn eines muss man verstehen: Chromecast ist ein Streaming-Dongle für Inhalte aus dem Web und nur in begrenztem Umfang für Solche aus lokalen WLANs (s.u.). Es fühlt sich zwar so an, als würde man ein Video oder einen Song vom Gerät zum Chromecast streamen, dabei wird mehr oder weniger nur der Link mit Zeitindex übergeben und der Chromecast streamt sich den Inhalt selbst übers WLAN aus dem Netz. Das Gerät von dem man den Inhalt übergeben hat wird zur Fernsteuerung.
Ich habe es die Tage selbst noch einmal mit einem Film und Google Play Movies versucht (ratet mal, mit Welchem). Da liegt das Full-HD-Video mit seinen 4,3 GB auf meinem Telefon und anstatt das vom Telefon übers WLAN auf den Chromecast und damit den TV zu streamen, holt sich der Chromecast den Stream des Films aus dem Netz und präsentiert mir miese SD-Qualität (hängt natürlich auch mit der Internetverbindung zusammen, your mileage may vary).
Im Lieferumfang befinden sich der Chromecast selbst, ein USB-Kabel, ein Netzstecker und eine HDMI-Verlängerung. Im Normalfall soll man den Chromecast an eine seitlich angebrachten HDMI-Buchse stöpseln und den benötigten Strom über die in der Nähe befindliche USB-Buchse zum Chromecast führen. Das sieht dann mit dem mitgelieferten Zubehör nicht so elegant aus wie in Googles Werbung:
Sondern eher so (wer ein kürzeres microUSB-Kabel hat, kann das natürlich nehmen):
Für Büroumgebungen ist das Chrome-Browser-Plug-in “Google Cast” vielleicht ganz nützlich. Das befindet sich jedoch auch noch in der Beta und die geteilten Inhalte werden nur mit spürbarem Lag übertragen. Man kann so auch Full-Screen-Video aus dem Browser auf den Chromecast übertragen, da es sich jedoch um reines Mirroring handelt, wird damit auch der PC-Bildschirm nutzlos, weil dieser ebenfalls vom Videovollbild belegt ist. Man kann also nicht einfach einen Tab auf den Chromecast werfen, Video auf Fullscreen stellen und den Rechner, von dem das Signal kommt, weiterbenutzen.
Des Weiteren sind Tab-Übertragungen aus Chrome auf 720p und auf YouTube-ähnliche Container/HTML5 beschränkt. Alles was beispielsweise (aus DRM-Gründen) mit Microsofts Silverlight im Netz steht (z.B. Amazon Instant Video) wird nicht dargestellt. YouTube, MyVideo, Vimeo & Co funktionieren. Man kann mit dem Plug-in auch den gesamten Bildschirminhalt auf den TV spiegeln, aber es wird dann schon sehr laggy, es sei denn man stellt die Auflüsung auf 480p herunter.
Natürlich gibt es auch Android-Apps, die bereits Chromecast-Unterstützung eingebaut haben und vielleicht werden es ja – mit der jetzt eingeläuteten, höheren Verbreitung des Sticks – mehr. Neben den Google-Diensten YouTube, Google Play Video und Google Play Music, unterstützen die Apps von VEVO, Red Bull TV, Plex und der RealPlayer Cloud den Chromecast. Innerhalb der Chromecast-App zur Einrichtung des Geräts, gibt es einen Link zu diesen Apps. Von den großen Streaminganbietern ist Watchever in Deutschland von Anfang an mit dabei, Maxdome soll in Kürze folgen.
Wenn ihr noch gar keine Streaminglösung im Haus habt und v.a. in und mit Googles Diensten & Android lebt, drängt sich Googles Chromecast mit 35 € quasi schon auf. Tatsächlich ist der Chromecast-HDMI-Stick bei Amazon in Summe günstiger als im Play Store, da dort die Versandkosten wegfallen.
- Die Juwelen unter den In-Ear-Kopfhörern neu aufgelegt: beyerdynamic Xelento Wireless 2nd Generation im Test - 2. November 2022
- Feuerwear Flora – Der Übertopf für Upcycling-Freunde [Gewinnspiel] - 20. Oktober 2022
- Der Sonos Sub Mini kommt in den Handel - 7. Oktober 2022
Ihr lasst da ein paar entscheidende Details m.E. im Artikel weg.
Denn eines muss man verstehen: Chromecast ist ein Streaming-Dongle der primär dazu gedacht ist, sich die Inhalte selbst über WLAN aus dem Internet zu holen. Dennoch ist es möglich mit anderen Apps (z.B. AllCast) auch offline Inhalte zu streamen. Heute wurde das Streamingangebot in Deutschland von Watchever erweitert.
HD-Filme aus dem Google Play Store sind sehr gut möglich – da habt ihr aber eine langsame Internetverbindung für die der Stick nichts kann.
Danke für den Tipp mit AllCast, doch trotz seines Multitalents auf alles zu streamen, was es im WLAN findet, ist es damit nicht möglich, gekaufte/geliehene Filme aus Play Movies auf den Geräten wiederzugeben. Das geht ausschließlich innerhalb der Play-Movies-App.
Es ging mir darum, zu beschreiben, was das Gerät kann, wenn man es aus der Verpackung holt, ohne zu frickeln und ohne das Internet nach Tipps & Tricks zu durchsuchen. Was also mit den “vorgesehenen” Apps möglich ist.
Deine anderen Punkte (Streaming, Geschwindigkeit der Verbindung, Watchever) stehen so auch im Beitrag.
RT @stereopoly: Googles Chromecast gibt es ab heute auch in Deutschland – doch was kann der HDMI-Dongle… https://t.co/ALUQzZk3yc
[…] dem ersten Chromecast (2014) ist viel passiert und die damals an einer Hand abzählbaren Apps, die ein Cast-Symbol vorzuweisen […]