Gestern Abend lud Google zum Frühstück und präsentierte das geleakte neue Nexus 7 von ASUS nun offiziell und stellte einen HDMI-Dongle vor, mit dem online-Video (YouTube & Netflix) auf jeden TV gestreamt werden kann – den Chromecast.
Das neue NEXUS 7 Tablet
Das erste Nexus 7 war extrem populär und dank der tiefen Integration aller Google-Dienste, sind alle Daten immer und überall synchronisiert. Nun erneuert Google seine Partnerschaft mit ASUS, die selbst eine Palette von Siebenzollgeräten im Portfolio haben, und macht das Nexus 7 noch portabler und performanter. Es ist 2 mm flacher als der Vorgänger und hat trotz der selben Displaygröße, 3 mm weniger Rand, wodurch es noch einfacher zu halten ist. Es ist außerdem 50 g leichter. Man behielt die gummierte Rückseite für den sicheren Griff bei und entschied sich dafür bei schwarz auf schwarz zu bleiben und die Tasten als kleine Details glänzend hervorstechen zu lassen.
Das Display ist die größte Neuerung an dem Gerät, denn es hat nun mehr als Full-HD-Auflösung. Bei der selben 7,02″-Bildschirmdiagonale sprang die Auflösung von 1280 x 800 auf 1920 x 1200 Bildpunkte und damit von einer Pixeldichte von 216 auf 323 ppi. Damit sind Google/ASUS die Ersten mit einem so hochaufgelösten Display in einem Siebenzöller (ihr könnt mal alle raten, was beim nächsten Update des iPad mini ansteht). Aber nicht nur die Auflösung konnte erhöht werden, der neue Bildschirm hat auch einen um 30% breiteren Farbraum, wodurch Videos und Bilder akkurater wiedergegeben werden können.
Ausserdem kommt das Nexus 7 mit ein paar netten Audiofeatures – zum Einen gibt es auf der Hardwareseite jetzt echte Stereolautsprecher (nämlich zwei Stück) und neue Software von Fraunhofer, die virtuellen Surround Sound aufs Tablet bringt und wie 5.1 klingen soll. Es gibt auch zwei Kameras. Vorne schaut einen eine 1,2-MP-Kamera für Videochat an und rückseitig lässt einen die 5-MP-Kamera Video in 1080p aufnehmen.
Im Inneren steckt ein Quad-Core von Qualcomm, nämlich der Snapdragon S4 Pro mit 1,5 GHz – dadurch steigt die CPU-Performance auf das 1,8fache und die GPU-Performance auf das vierfache. Der Arbeitsspeicher wurde von einem auf zwei Gigabyte erhöht. Funktechnisch bietet das Nexus 7 Dual-Band-Wi-Fi in den Standards 802.11 a/b/g/n (kein ac), Bluetooth 4.0 mit BT Smart (für die Kopplung mit niedrigenergie-Geräten, wie Fitnesssensoren) und optional 4G LTE. Es kann über USB ein HDMI-Signal ausgeben, schnurlos geladen werden und hat NFC.
Der Akku soll rund eine Stunde länger halten als im Vorgänger und es bekommt als erstes reguläres Gerät Android 4.3 Jelly Bean.
Es gibt drei Modelle des neuen Nexus 7: 16 GB mit Wi-Fi ($229), 32 GB mit Wi-fi ($269) und 32 GB mit LTE ($349) und sie werden in den USA ab 30. Juli 2013 online und bei den Retail-Partnern zu haben sein. In Deutschland und den anderen Ländern wurde es leider unspezifisch und wir werden auf die “kommenden Wochen” vertröstet. In einem fragwürdigen Werbespot mit der Aussage “Nexus 7 gets you the girl” wurden die neuen Features zusammengefasst.
https://www.youtube.com/watch?v=5LysTmwDan8
Android 4.3 Jelly Bean
Zum schon bekannten Multi-User-Support gesellen sich nun auch “eingeschränkte Profile”, deren erster großer Einsatzzweck natürlich als Parental Control sein wird. Die “Restricted Profiles” geben dem Hauptaccount Kontrolle über den Inhalt und die Apps auf Benutzerebene, so dass nicht nur einzelne Apps und Inhalte freigegeben werden können sondern auch deren Funktionalität eingeschränkt werden kann. Eine App verhält sich in so einem eingeschränkten Profil also anders – im gezeigten Beispiel wurden alle in-App-Käufe ausgeblendet, so das Kids diese eben nicht tätigen können.
Android 4.3 bringt Unterstützung für Open GL ES 3.0 mit und in zwei Grafikdemos (mit J.J. Abrams-Lens-Flares) wurde der Fortschritt gezeigt. Desweiteren wurden neue DRM APIs eingebaut, die Apps Verschlüsselung auf Hardwareebene gestatten. Dadurch wird z.B. die neue Netflix-App “ermöglicht”, die 1080p-Videostreaming mitbringt.
Alle aktuellen NEXUS-Geräte sowie die beiden Entwickler-Editionen des HTC One und des Samsung GALAXY S4 werden das Update bekommen. Für 4.3 wurden auch die Google-Apps aufgepimpt, so hat Google Drive nun eine Kachelansicht und eine einblendbare Navigation, Chrome geht beim Runterscrollen in einen Vollbildmodus und bietet die Übersetzung fremdsprachiger Seiten auf dem Gerät an. Maps bekam ja auch schon ein Vollbildlayout und die Option, Points of Interest in der Umgebung, kategorisiert zu erkunden. Hangouts bietet viel Platz auf einem Tablet, also wurde Multi-User-Chat mit Screensharing demonstriert.
Im Google Play Store gibt es nun tatsächlich eine separate Abteilung für Tablet-Apps und als Umsetzung der Google Play Game Services, die auf Googles Entwickler-Konferenz I/O im Mai vorgestellt wurden, gibt es nun den Google Play Games Hub, als Analogie zu Game Center auf iOS, mit Errungenschaften, Leaderboards und Kaufmöglichkeit.
Drei neue Games wurden vorgestellt, wovon “Riptide GP2” seit gestern für 2,99 € auf Google Play zu haben ist, “Prince of Persia: The Shadow and the Flame” heute für 2,69 € erschien und Gamelofts “Asphalt 8: Airborne” Anfang August. Die beiden Renntitel sahen cool aus, Prince of Persia leider etwas choppy, also abgehackt – wie es sich tatsächlich live anfühlt, kann man sehen, wenn man das Spiel kauft.
Man wurde nicht müde zu betonen, dass der grandiose Bildschirm des Nexus 7 natürlich auch perfekt zum Bücherlesen sei und um dem Nachdruck zu verleihen, gibt es ab August (zumindest in den USA) eine neue Kategorie im Buchladen (für alle Geräte): Lehrbücher. In der Leseapp wird man Notizen und Lesezeichen ablegen könenn, die natürlich auch syncen. Interessant wird das Angebot für Schüler & Studenten, weil man ein neues Preismodell einführt: anstatt die Lehrbücher zu kaufen, kann man sie für 6 Monate um 80% reduziert leihen.
Online Video auf dem TV mit Chromecast
Was dann folgte, trieb mir große Fragezeichen aufs Gesicht. Offensichtlich will Google wirklich JEDEM YouTube auf den Fernseher bringen. Solltet ihr also keine einzige Box neben eurem Fernseher zu stehen haben oder der Fernseher nicht “smart” sein, dann gibt es die Funktionalität der YouTube-App, z.B. auf der PS3, nun auch separat auf einem Stick, den man in einen freien HDMI-Port stöpselt. Ja, das Ding kann im Grunde jede Art Medien aus dem Netz übers heimische WLAN direkt auf den TV streamen ohne das Gerät, dass man eh mit sich rumschleppt als Brücke benutzen zu müssen. Neben YT betrifft das eben auch andere Videodienste wie Google Movies oder Netflix. Auch Musik aus Streaming-Apps wie TuneIn Radio und Google Play Musik kann man so auf dem TV wiedergeben. Das Gerät in der Hand (Smartphone oder Tablet) dient noch als Fernsteuerung, der Inhalt selbst geht aber nicht mehr den Umweg darüber.
Auf dem Chromecast läuft eine abgespeckte Version von Chrome OS, der Stick ist zwei Zoll groß und ein TV im Standby-Modus, kann durch den Chromecast angeschaltet und auf den richtigen Eingang gestellt werden. In den Apps, die von der Funktion wissen, erscheint ein Knopf – der “Cast-Button” – (ganz ähnlich dem für AirPlay unter iOS) über den man beispielsweise das YouTube-Video, das man gerade schaut, auf den TV beamen kann. Zunächst geht das wohl nur mit YouTube und in den USA mit Netflix.
Der einzige hervorhebbare Aspekt beim YouTuben ist in meinen Augen die Möglichkeit von mehreren Geräten, die die YouTube-App haben, eine Art ad-hoc-Playlist, die “TV-Warteschlange”, anzulegen. Jeder der auf ne Party kommt, kann also sein Liebslingmusikvideo in die Liste packen und der Chromecast zieht sie sich nacheinander aus dem Netz.
Das Teil kostet $35 und beinhaltet in den USA 3 Monate Netflix gratis. Hierzulande – sollte dieses Miniprojekt jemals die Landesgrenzen verlassen – könnten so Watchever, Lovefilm und Konsorten ihre Inhalte (zusätzlich zu ihren Apps auf allen anderen Geräten) verbreiten. Noch in Beta befindet sich das allerdings tollste Feature: eine Art asynchrones Screensharing des Inhalts des Chrome Browsers auf einem beliebigen Notebook, wobei auch hier nur die Befehle an den Chromecast geschickt werden, die oder jene Seite darzustellen. Hat man einen Befehl erteilt (z.B. Vimeo-Video auf Fullscreen gucken), kann man auf seinem Laptop einfach weitersurfen und nach der nächsten Seite suchen, die man auf den TV beamen will.
Ein Rebroadcast des Events wird auf https://www.youtube.com/Google zu sehen sein.
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