Google digitalisiert nun schon seit Jahren Bücher verschiedenster Verlage und macht sie für alle zugänglich. Dieses nicht ganz unumstrittene Betreiben will die „Datenkrake“ nun ausweiten und nicht mehr erhältliche Werke in ihren Fundus aufnehmen. Einige wollen dieses verhindern.
Microsoft, Yahoo und Amazon haben sich mit einigen anderen Organisationen zu einer Opposition geformt, um Google von einer weiteren Monopolstellung abzuhalten. Die Interessengruppe, die sich gegen die Bestrebungen Googles ausspricht, hat sich den Namen Open Book Alliance gegeben und wurde vom Internet Archive sowie dem Anwalt Gary Reback initiiert. Neben diesen gehören zudem die Special Libraries Association, die New York Library Association sowie die American Society of Journalists and Authors zu den Mitgliedern der Organisation.
Der Anwalt Reback ist bereits ein erfahrener Streiter, wenn es um kartellrechtliche Angelegenheiten geht. Schließlich hat er bereits in den 1990ern eine Kartellrechtsklage des US-Justizministeriums gegen Microsoft angestrengt. Ähnlich soll auch dieses Mal vorgegangen werden. Die Open Book Alliance will, dass das Justizministerium gegen Google vorgeht, um die anscheinend vor der Tür stehende Monopolstellung zu verhindern. Konkretes Ziel der Alliance ist es also zu verindern, dass Google seine Monopolstellung in der Digitalisierung von Büchern ausbaut. Aber die 125 Millionen gezahlten US-Dollar Abfindung, welche es Google erlaubt ganze 18 Millionen Bücher einzuscannen und öffentlich verfügbar zu machen, lassen den Internetriesen genau diese Position einnehmen.
Google nimmt zu dieser Beschuldigung Stellung, da dieses in der Form nicht korrekt sei. Schließlich handele es sich um keinen exklusiven Deal zwischen den Verlagen, den Bibliotheken und Google. Andere Unternehmen können parallel zu dem Suchmaschinenanbieter eigene Abkommen mit den Verlagen etc. abschließen. Darüber hinaus, so argumentiert Google, haben Nutzer die Chance auf Bücher zurückzugreifen, die nicht mehr in Druck seien. Des Weiteren sollen auch die Autoren, soweit sie noch leben von dem Angebot profitieren.
Sicherlich ist Google trotz all dieser guten Absichten, auch an daran interessiert die eigenen Taschen zu füllen. Doch so negativ erscheint es nicht, wie die Open Book Alliance es darstellt. Immerhin existiert keine offensichtliche Monopolstellung. Zieht man den Erhalt intellektueller Werte in Betracht, ist es auf jeden Fall eine ehrbare Aufgabe und ein Gewinn für alle. Schließlich kann so auf Millionen von Bücher zugegriffen werden, die sonst für immer verloren gegangen wären. Zusätzlich machen die Verleger mit diesen Werken Geld, womit sie eigentlich gar nicht mehr gerechnet hätten.
Darüber hinaus ist interessant, wer sich da gegen Google zusammengeschlossen hat. Microsoft und Yahoo, die ohnehin mittlerweile sehr eng zusammenarbeiten, sehen ihre Felle davon schwimmen. Vermutlich wollten sie selbst so ein Archiv aufgebauen, was sie ja aufgrund der rechtlichen nicht Exklusivität immer noch können. Amazon hat offensichtlich ein Problem mit dem Suchmaschinenbetreiber, da dieser schon Verträge mit der Buchhandelskette Barnes & Nobles und Sony abgeschlossen hat. Die User von Sony E-Books und der Barnes & Nobles Plattform haben somit die Möglichkeit auch Inhalte aus dem Google Buchsortiment abzurufen. Das passt Amazon selbstverständlich nicht, da sie selbst mit ihrem E-Book Reader Kindle den Markt erobern wollen.
Wenn dem wirklich so ist, dass eine Monopolstellung Googles durch ihre Bestrebungen der Digitaliserung nicht gegeben ist, sehe ich kein Problem in Google Books. Darüber hinaus können Verlage und Autoren sich dieser Aktion immer noch entziehen, indem sie sich auf der von Google initierten Seite Google Buchsuche – Vergleich eintragen können. Unter den vermeintlich gegebenen Umständen, sehe ich nichts verwerfliches in der Archivierung und Bereitstellung der Bücher durch Google.
- In eigener Sache: Einer geht, zwei neue kommen - 25. Oktober 2011
- Nokia 900 – Ist dies das neue Windows-Phone-Flaggschiff? - 25. Oktober 2011
- Nokia World 2011 – Was wird’s geben? - 25. Oktober 2011
[…] lesen und umgekehrt. So schlägt sich Google auf die Seite von Barnes & Noble wie wir schon berichtet haben und bietet seine kostenlosen Downloads im EPUB -Format […]
[…] die deutschen Autoren deutschen Gerichten zu überlassen. Weiteres Ungemach droht auch von der Open Book Alliance, die sich gegen eine weitere Monopolstellung von Google wehren möchte und Einschreiten des […]
[…] digitales Buchangebot unter das Volk zu bringen. Internet Archive gehört zu den Initiatoren der Open Book Alliance und hält nicht viel von Googles digitalem Buchprojekt. Der Hauptkritikpunkt besteht vor allem […]