Google Wave wird eingestellt. Das hat der Internetkonzern gestern in seinem offiziellen Blog bekanntgegeben. Die Anwendung, die angetreten war, um die Kommunikation im Internet zu revolutionieren, hat offenbar nicht genügend Nutzer begeistern können.
Mit einer Mischung aus E-Mail, Chat und Google Docs sollte Google Wave kollaboratives Arbeiten in Echtzeit ermöglichen. Mit anderen Usern kommunizieren, Texte, Fotos und Videos gemeinsam bearbeiten, das alles sollte einfacher werden und in einer einzigen Browser-Anwendung laufen. Google Wave sorgte tatsächlich für einige echte Innovationen wie das Live-Typing, bei dem man jeden getippten Buchstaben des Kommunikationspartners in Echtzeit auf den Bildschirm bekommt, oder eine Playback-Funktion, mit der sich die Schritte einer Unterhaltung oder eines Arbeitsprozesses im Nachhinein abspielen und nachvollziehen lassen.
Dennoch hat Google Wave offenbar bei den Nutzern nicht den erhofften Anklang gefunden, sodass Google den Dienst nach Ablauf dieses Jahres einstellen will. Im Google-Blog klingt das so:
But despite these wins, and numerous loyal fans, Wave has not seen the user adoption we would have liked. We don’t plan to continue developing Wave as a standalone product, but we will maintain the site at least through the end of the year and extend the technology for use in other Google projects.
Einige der Entwicklungen sollen also in andere Google-Projekte integriert werden und sind es zum Teil schon. Google weist darauf hin, dass einige wichtige Elemente als Open Source-Code zur Verfügung stehen und damit von anderen genutzt und weiterentwickelt werden können. Außerdem arbeite man an einer Lösung, damit Nutzer ihre die bisherigen Projekte aus Wave exportieren können.
Nach der Vorstellung auf der Google I/O im Mai 2009 war Wave begeistert aufgenommen worden. Anschließend vergab Google zunächst 20.000 Entwickler-Accounts, später wurden noch einmal 100.000 Einladungen verschickt. Anfang Dezember 2009 kaufte Google AppJet, den Entwickler des Dokumenten-Kollaborationstools Etherpad und implementierte in der Folgezeit einige der Technologien in Wave. Im Mai 2010 zur Google I/O wurde Wave für alle Nutzer geöffnet, wohl in der Hoffnung, dass es sich nun in der Internetgemeinde verbreiten werde. Das war offensichtlich nicht der Fall.
Und so verbuchte Google-CEO Eric Schmidt gestern das Projekt Google Wave zwar als gescheitert, betonte aber, bei Google sei es in Ordnung Dinge auszuprobieren, die letztendlich scheitern, und daraus für andere Projekte zu lernen. Im Bereich Social Networking setzt Google in Zukunft wohl verstärkt auf Buzz, das jedoch bisher keine echte Konkurrenz für Twitter oder Facebook ist.
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[via: Techcrunch und Googlewatchblog]
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