Google ist die mit Abstand größte und erfolgreichste Suchmaschine, die im Internet zu finden ist. Permanent werden weitere Dienste neben der reinen Suchfunktion entwickelt und der Suchalgorithmus befindet sich in einer ständigen Verbesserung. Eine Funktion, die jedoch bald die Suchmaschine grundlegend verändern könnte, sorgt für gespaltene Meinungen. Google möchte Fragen in Suchergebnissen demnächst selbst beantworten.
Neu ist diese Idee nicht und teilweise werden Suchanfragen auch direkt auf der Seite mit den Suchergebnissen beantwortet. Hier geht es allerdings um rudimentäre Dinge, wie zum Beispiel das Wetter und Rechenaufgaben. Google beantwortet auch Fragen zu Umrechnungen von Währungen oder Uhrzeiten in verschiedenen Städten.
Möchte ich also wissen, wie das Wetter bei mir zuhause ist und in den nächsten Tagen wird, suche ich nach “Wetter in [Ortsname]” und Google zeigt mir automatisch das Wetter in der ergoogelten Stadt.
Währungsumrechnungen funktionieren so ähnlich:
Nun ist dies ein guter Service und ich habe ihn auch bereits des öfteren genutzt. Einen weiteren Ausbau sehe ich aber kritisch und das aus folgenden Gründen. Google als Suchmaschine soll für mich das machen, was ich möchte: Inhalte im Netz suchen und für mich bereitstellen. Davon profitieren Seiten, die relevante Inhalte erstellen und dementsprechend hoch im Ranking stehen.
Heißt: Erstellst man hilfreichen und relevanten Content auf seiner Webseite, belohnt Google dies mit einer guten Suchposition und darüber kommen dann natürlich auch neue Besucher. In meinen Augen straft man bei Google diese Webseiten ab, wenn man Inhalte selbst bereitstellt, anstatt die relevanteste Seite zu präsentieren. Damit leiden qualitativ hochwertige Webseiten auf einmal an einem Besucherverlust, obwohl ihre Qualität weiterhin gut ist. Ein Opfer wird zum Beispiel Wikipedia sein.
Bei Google macht man jedoch nichts ohne Grund und Hintergedanken. Manchmal erschließt sich der Grund zwar erst rückblickend, jedoch ist er immer vorhanden. Nichts beeinflusst die Inhalte von Webseiten mehr, als der Algorithmus von Google. Selbst wenn man nicht “für Google” schreibt, versucht man jedoch auch nicht, der Suchmaschine Steine in den Weg zu legen, die eigenen Inhalte nicht optimal zu analysieren.
Wenn Google nun also Sachinformationen selbst bereitstellen will, dann sind reine Sachinformationsseiten plötzlich überflüssig, denn wer klickt schon auf ein Suchergebnis, wenn die Suchseite das Ergebnis der Frage bereits selbst gibt? Auf lange Sicht könnten sich Seite von der reinen Sachlichkeit lösen und den individuellsten Content bieten, den es gibt: Meinungstexte.
Andererseits könnte diese Technologie auch ein Zeichen dafür sein, dass Google an einem Siri-Klon arbeitet, der allerdings nicht nur auf dem Smartphone, sondern jeder Plattform funktioniert. Die Möglichkeit beider Gerüchte ist hier nicht von der Hand zu weisen.
Was sich bewahrheitet, bleibt abzuwarten. Auf Seitenbetreiber kommen harte Zeiten zu, soviel sei gesagt. Ob dieses Konzept wirklich funktionieren wird, sehen wir dann, wenn es offiziell gelauncht wird.
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