Das IceFox X2 ist ein Android-Smartphone des gleichnamigen, 2007 gegründeten chinesischen Tech-Unternehmens aus Shenzen. Es ist ein leichtes 5-Zoll-Gerät mit Dual-SIM und guten Kameras für ~160 € ohne Vertrag. EDIT: Bitte den Nachtrag am Ende des Beitrages beachten!
Obwohl das IceFox X2 (auch Weitu X2) dazu in der Lage ist, gibt es bislang kein Update auf Android KitKat und es kündigt sich leider auch keines an. Vermutlich bleibt man also für die Lebensdauer des Smartphones auf JellyBean. Generell dürfte es mit Support aus Shenzen eher düster aussehen. Die offizielle Seite – so sie denn funktioniert – will man auf schlecht übersetztem Deutsch nicht lesen. Auch verlaufen die meisten Links im Nichts.
[youtube -wDhYajocII]
Die Box ist schön schlicht gehalten, aber fällt vermutlich im Retail etwas kleiner aus, diese war eher für ein 5,5-Zoll-Smartphone gedacht.
Ob die vorinstallierte Displayschutzfolie auch auf der Verkaufsversion landet, wage ich nicht zu orakeln.
Spezifikationen:
- Feature: Dual-SIM
- Bildschirm: 5 Zoll (720p HD, 294 ppi)
- Prozessor: MediaTek 1,3 GHz Quad-Core MT6582, ARM Cortex A7 mit Mali-400 GPU
- OS: Android 4.2.2 Jelly Bean
- Kameras: 5 Megapixel vorn & 13 Megapixel hinten
- Speicher: 1 GB RAM & 4 GB interner Speicher (2,3 GB für den Benutzer) – erweiterbar mit microSD/TransFlash (max. 32 GB)
- Funk: 3G UMTS, WLAN 802.11 b/g/n, Bluetooth 4.0
- Akku: 2.500 mAh
- Gewicht: 130 g
Angeblich ist der interne Speicher des IceFox X2 4 GB groß, mein Testgerät jedoch kam mit nur 2 GB. Das kann aber durchaus daran liegen, dass es eben ein Gerät für Tester ist. Hochpreisige Features wie NFC, Qi oder LTE fehlen diesem Smartphone leider, aber auch ein Haufen Sensorik, den man in solchen Geräten vorfindet. Beschleunigungs-, Annäherungs- und Lichtsensor halten jedoch die Stellung für grundlegende Funktionen, wie die automatische Helligkeitseinstellung des Displays, das Abschalten des Selben beim Telefonieren und Dinge, die beim Bewegungen aus der Ruhelage passieren können (“Shake to… something”).
Was es am Speicher spart (man kann ihn ja nachrüsten), macht es durch seine Kamera in der Preisklasse wett. Für mich ist hier der direkte Vergleich zum Moto G naheliegend, das in der Basisausstattung ungefähr zum selben Preis angeboten wird. Für das Moto G spricht Motorolas Support, der größere interne Speicher und die Updatepolitik – Android KitKat ist dafür verfügbar.
Für das IceFox X2 spricht hingegen, die auch hierzulande verfügbare Dual-SIM-Fähigkeit, der wechselbare und größere Akku, die Erweiterbarkeit des Speichers durch eine microSD/TF-Karte, und evtl. der größere Bildschirm (allerdings mit der gleichen Auflösung, 1208 × 720), das geringere Gewicht und natürlich die besseren Kameras.
Leistungstechnisch steht das IceFox X2 allerdings hinter der aktuellen Moto-Generation zurück (siehe Benchmarks im Fazit) – alles was das Moto G kann, kann auch das IceFox X2. Beide kommen außerdem mit nahezu unverändertem Android und die Google-Diensten. Einzig die teilweise unvollständige Lokalisierung ist mir aufgefallen. Zum Beispiel ist beim Wechsel des Wallpapers der Abschnitt der vorinstallierten Hintergründe auf Englisch und der Android-Browser (nicht Chrome) kommt mit chinesischen Favoriten daher.
Es gibt wohl auch Unterschiede zum hier im Handel erhältlichen Lieferumfang des IceFox X2. Meines kam wohl direkt aus Shenzen – in einer Verpackung für ein größeres Gerät und mit Netzadapter für Europa, zusätzlich zum chinesischen Netzteil. Der normalen Retail-Packung liegt indes gleich eine 32-GB-Speicherkarte bei, aber es gibt widersprüchliche Informationen zum Headset und der abgebildete Stylus fehlt ganz sicher. Beides sind verzichtbare Dreingaben – die Speicherkarte hat einen viel größeren Nutzen.
Fazit
Dem X2 von IceFox fehlt ein bisschen das eigene Gesicht. Obwohl die Verarbeitung für die Preiskategorie nichts zu Wünschen übrig lässt, sieht es wie ein generisches Android-Smartphone von Samsung aus. Es liegt jedoch gut in der Hand, der Bildschirm ist erstaunlich winkelunabhängig und bietet einen schönen Kontrast mit kräftigen Farben. Es ist schnell genug für die meisten Spiele und für die Alltagsaufgaben allemal. Ein Update auf KitKat wäre wünschenswert. Dual-SIM ist sehr kundenfreundlich, wenn man sich seine Pakete von unterschiedlichen Anbietern zusammenstecken möchte und eben nicht nur in aufstrebenden Märkten von Bedeutung. Mit dem Akku kommt man locker über den Tag und die Fotos sehen echt gut aus.
Leider ist das IceFox X2 ohne Updates auch anfällig für den ersten Masterkey-Exploit und den FakeID-Exploit. Ein Heartbleed-Scanner berichtet indes, dass die installierte OpenSSL-Version zwar theoretisch angreifbar wäre, die Heartbeat-Erweiterungen jedoch deaktiviert sind.
Benchmarks (3DMark, AnTuTu Benchmark & Quadrant Standard) verorten das IceFox X2 zwischen HTC One X und Samsung GALAXY S3. Bleibt man beim Vergleich mit Motorola-Smartphones, liegt es zwischen dem RAZR i und dem Moto E, das ja nocheinmal wesentlich günstiger ist:
Testfotos
Nachtrag
Marcel von Android-User.de hat sich in seinem Testbericht und dank seiner Android- und Linux-Kentnisse, intensiver mit den mitgelieferten Programmen beschäftigt, die IceFox auf dem Smartphone mit exportiert.
Ergebnis: Wie auch andere China-Smartphones, kommt das IceFox mit Malware in Form von APKs, die gerne nach Hause telefoniert (bzw. textet). Die betreffenden APKs liegen auf einer versteckten Partition, die man trotz Root-Zugriff nicht ohne Weiteres erreicht um sie zu löschen.
Mir selbst wurde – wie Marcel auch – der Link zu einer neuen Firmware bereitgestellt, die ich aber bisher nicht installieren konnte. Weder aus dem Cache noch von microSD – beides brach mit einer Fehlermeldung ab.
Die Quintessenz des Ganzen: Normaluser sollten – und da schließe ich mich Marcels Urteil an – die Finger vom IceFox X2 lassen. Für Bastler und Auskenner, gibt es hier jedoch immer noch echt gute Hardware (Screen + Dual SIM) für wenig Geld.
weiterführende Links: Amazon & IceFox Smartphone auf Facebook
Blog-Marketing ad by hallimash
- Die Juwelen unter den In-Ear-Kopfhörern neu aufgelegt: beyerdynamic Xelento Wireless 2nd Generation im Test - 2. November 2022
- Feuerwear Flora – Der Übertopf für Upcycling-Freunde [Gewinnspiel] - 20. Oktober 2022
- Der Sonos Sub Mini kommt in den Handel - 7. Oktober 2022
[…] Wieder landet es im Ranking unter Nexus 4 und über HTC One X, wobei es deutlich über Moto E und IceFox X2 rangiert. Letzteres hat ja tatsächlich eine fast identische Ausstattung (bis auf den Screen) und […]
Die Installation der FW erfolgt über die Software SP-Flash Tool, die ist bei chinesischen Smartphones das Nonplusultra. Allerdings auch nicht ganz trivial im Umgang:
https://forum.xda-developers.com/showthread.php?t=2650125
Danke Jochen! Ich hab es mit den benötigten MediaTek-USB-Treibern und dem Smartphone-Flash-Tool tatsächlich hinbekommen.
[…] Dual-Core statt 1,3 Quad-Core) trotzdem obsiegen kann. Das günstigere Moto E schlägt hier das IceFox X2, wodurch es natürlich trotzdem nicht zur go-to-Gaming-Maschine wird 😉 die Mali-GPU im IceFox X2 […]