AfterShokz hat ein Geschäft daraus gemacht, Kopfhörer anzubieten, die weder auf, noch im Ohr sitzen, sondern auf den Wangenknochen davor. Die Trekz Titanium sind derzeit das Spitzenmodell, die zur IFA ein 20% leichteres Gegenstück bekamen – die AfterShokz Trekz Air.
Knochenleitung (engl. Bone Conduction) arbeitet mit direkt auf den Knochen angelegten Vibrationen. Im Gegensatz zur Konkurrenz, die immer mehr versucht, den Hörenden von seiner Umwelt abzuschotten, nur um Diese dann punktuell durch Software wieder hörbar zu machen, sind die Ohren bei Aftershokz-Kopfhörern immer frei.
Im Straßenverkehr und anderen Umgebungen, in denen man noch mitbekommen muss oder möchte, was um sich herum vorgeht, sind die Trekz Titanium oder Trekz Air durchaus eine Alternative. Der Gewichtsunterschied beträgt 6 Gramm – AfterShokz Trekz Titanium (was schon leicht und flexibel ist) ist mit 36 Gramm dabei, während die AfterShokz Trekz Air 30 Gramm auf die Waage bringen.
Dazu kommt, dass bei normalen Lautstärken davon auch keiner etwas mitbekommt. Auf voller Lautstärke hört man als Banknachbar dann aber doch, was der andere hört. Bei Brillenträgern ist das so eine Sache. Ich persönlich hatte keine Probleme mit Brille und AfterShokz Trekz Titanium (links unten im Bild), Kollegen fanden es indes unerträglich. So ein Nackenbügel ist eben auch Geschmacks- bzw. Komfortfrage. Das neue organischere Design verspricht bei den Trekz Air (rechts unten im Bild) auch mehr Komfort.
Air und Titanium kommen mit PremiumPitch+ Stereo-Sound, was für einen breiten Dynamikumfang und kräftige Bässe sorgen soll. Das ist klingt alles in allem okay, aber ersetzt ab einer bestimmten Qualitätsanforderung keine normalen Kopfhörer. Ich würde sie mit ähnlich eingepreisten In-Ears gleichsetzen. Musik und Stimme (Podcasts+Telefonate) sind gerade bei Aktivitäten, einwandfrei zu hören und klingen auch gut.
Beide Varianten sind auch IPS5-zertifiziert, damit Wasser und Schweiß beim Sport kein Problem darstellen. Kommt tatsächlich mal ein Telefonat über das gekoppelte Smartphone sorgen zwei Mikros dafür, die Umgebungsgeräusche zu filtern, damit die Sprachqualität auch weit weg vom Mund für den Anrufer erträglich ist.
Der Akku hält jeweils ca. 6 Stunden durch und wird über Mikro-USB geladen. Im Lieferumfang befindet sich neben den Kopfhörern ein Beutel für den Transport und ein Mikro-USB-Kabel. Die Bluetooth-Reichweite beträgt 10 Meter. Die Stand-By-Zeit konnte bei den AfterShokz Trekz Air auf 20 Tage verdoppelt werden, der Akku benötigt aber auch 2 statt 1,5 Stunden um voll geladen zu sein.
Für Menschen mit großem Kopf (oder Nacken) sind sie vielleicht nichts, wenn sie den Nacken berühren und bei jeder Bewegung nach hinten “gezogen” werden. Alles in Allem sind die AfterShokz Trekz doch recht speziell und idealerweise bei sportlichen Aktivitäten zu tragen. Für Reisen oder in Büros, wenn man einfach etwas Ruhe haben möchte, bringen diese freilich nichts. Man hat zum Rest des Tages halt einen Soundtrack, der aber weiter als bei anderen Lösungen in den Hintergrund rückt. Ebenso werden Audiophile hiermit nicht zufriedenzustellen sein.
Bei jedem Träger wird es auch leicht anders aussehen, da die Ohren halt bei jedem Menschen etwas anders am Kopf sitzen und unterschiedliche Größen haben, das heißt aber nicht, dass es unbequem sein muss. Wie gesagt ich empfand sie nie als drückend. Man muss sich nur an die leichte Vibration, am Wangenknochen gewöhnen, weil ohne die gibt es keinen Ton.
Die AfterShokz Trekz Titanium (siehe Preis.de-Button unten) sind inzwischen für 109 Euro zu haben (Grau, Pink, Blau, Gelb; EVP 149,95 Euro). Die AfterShokz Trekz Air sind wohl noch nicht offiziell am deutschen Markt angekommen und kosten daher noch um die 175 Euro (Grau; EVP $149,95; siehe Amazon.de-Button unten).
weiterführende Links: AfterShokz Trekz Titanium & Trekz Air
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