Das Honor Play wurde ja mit sage und schreibe drei Launchevents auf den Markt gebracht, zunächst im Juni nur für den chinesischen Heimatmarkt, anlässlich der gamescom vorige Woche konnte die Players Edition ausprobiert werden und zur IFA wurden nun endlich auch die Preise genannt und das Smartphone ging direkt in den Handel.
Das Honor Play habe ich ausführlich schon zur Gamescom vorgestellt, so dass hier Platz für einen ersten Eindruck mit dem Gerät nach zwei Tagen Benutzung ist. Doch vorweg gleich erstmal die letzten fehlenden Daten: Die Preise.
Das Honor Play gibt es nun in zwei Fassungen: Das Honor Play in Midnight Black, Navy Blue oder “Ultra Violet” (eigentlich mehr Pink als alles andere) ist für 329,90 Euro mit 4 GB RAM und 64 GB internem Speicher zu haben. Das Honor Play Player Edition, mit gravierter Rückseite, ist in Schwarz und Rot und ausschließlich auf HiHonor.de erhältlich. Es kostet 349,90 Euro. Angeblich sind das nur die Startpreise und der reguläre Preis soll später 351,89 Euro bzw. 508,90 Euro betragen, doch ich bezweifle stark, dass Honor diese angeblichen EVPs jemals für das Gerät aufrufen wird. Dazu ist es zu unspektakulär.
Zum Start gibt Honor zur normalen Variante eine microSD dazu und zur Player Edition eine 360°-Kamera zum aufstecken. Es wird vermutlich das letzte mittelpreisige Smartphone mit Kirin 970, da der Kirin 980 auf der IFA von HUAWEI schon angeteasert wurde und Honor gleichsam ein Honor Magic 2 für Ende des Jahres angekündigt hat, dass dieses neue SoC verwenden soll und aussieht wie das Oppo Find X.
Sonst wird das Honor Play ja hauptsächlich um das Softwarefeature GPU Turbo herum vermarktet, was auch ein wenig schwierig ist in meinen Augen, da es nun kein Alleinstellungsmerkmal des Smartphones ist. Bestehende Geräte von HUAWEI und Honor bekamen bereits ebenfalls das GPU-Turbo-Update und es werden Weitere folgen. Einzig die Rumble-Funktion (“4D Smart Shock”) hebt das Honor Play von allen anderen Honor- Smartphones noch ab.
Um ganz ehrlich zu sein, fühlt sich das Honor Play wie eine Billigversion des schon nicht so spektakulären Honor View 10 an, das im Januar auf den Markt kam. Ja, das Honor Play hat das FullView-Display mit Notch und krummem Format 19,5:9 statt 18:9, aber dafür wurde auf eine echte Dualkamera mit der besseren Lichtempfindlichkeit zugunsten einer Kamera mit Tiefensensor verzichtet. Schneller oder leistungsfähiger ist das “Gaming-Smartphone” aus dem Hause Honor nicht. Immerhin kommt es mit USB Typ-C und nicht Mikro-USB und HUAWEI Quick Charge (18-Watt-Netzteil). Eine einfache, flexible Kunststoffhülle liegt der Schachtel auch bei.
Tatsächlich stört mich Honors Low-End-Ansatz zum Thema Mobile Gaming massiv. Genau wie die entsprechende Sparte bei den Computern sollte ein Gaming-Smartphone ein Bolide von Flaggschiff sein, wie es die Laptops und Desktops mit Maximalausstattung a la ROG oder Predator sind. Ich sage nicht, dass es rot oder blau leuchten soll, aber die Spezifikationen sollten den Anspruch schon wiederspiegeln und das tun sie beim Honor Play nun definitiv nicht.
Die Player Edition sollte wenigstens die Standardversion sein. Das Honor Play wirkt wie: “Was für Teile haben wir noch rumliegen – alle machen jetzt ein Gaming-Phone – können wir da was zusammenstecken?” Den Benchmarks nach steht das Honor Play ganz knapp zwischen den knapp nebeneinander liegenden Honor 10 und Honor View 10. Eigentlich kann man sagen, alle drei Geräte sind leistungstechnisch gleich auf. Im Alltag wird man hier keinen Unterscheid spüren.
Der GPU-Turbo ist ja schön und gut, die Kirin-SoCs sind bei dem Thema Performance in Spielen aber, den Snapdragons und Exynossen dieser Welt, immer noch hinterher. Man muss nur Pokemon Go aufmachen und die Performance vergleichen. Mag sein, dass in Rennspielen weniger Frames gedroppt werden, super flüssig sah die Demo eines Rennspiels zum Launch – mit um die 30 fps – trotzdem nicht aus. Ebensowenig sieht PUBG – mit denen Honor eine Kooperation zu dem Gerät hat – irgendwie beeindruckender aus. ASUS’ ROG Phone oder Nubias Red Magic (EU-Release am 07.09.2018) sind z.B. nicht nur visuell attraktivere Geräte, sie haben viel mehr Liebe erhalten, um sie auf dem Gaming-Markt anzupassen.
Hier ein paar Testfotos:
weiterführender Link: Honor-Produkt- und Shopseite
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[…] meiner Meinung nach bei niemandem große Gefühle wecken wird. Das „Ultra Violet“ des Honor Play ist ähnlich „ausgewaschen“ und […]