IFA 2022 – Persönliche Highlights

Die Internationale Funkausstellung, IFA wurde Pandemie bedingt zwei Jahre ausgesetzt. Dieses Jahr fand die Messe wieder in ihrer ursprünglichen Form statt. Bedauerlicherweise verzichteten viele Hersteller, wahrscheinlich aus Angst vor einer kurzfristigen Absage auf einen Stand auf der Messe. Trotz der schlechteren Ausgangslage gab es viel interessantes zu sehen. In diesem Beitrag möchte ich auf meine persönlichen Highlights der IFA 2022 eingehen. 

Galaxy Fold4, Flip4 und Watch 5 Pro
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Das Dock ist permanent eingeblendet stört aber nicht durch das quadratischere Seitenverhältnis

Samsung hatte, wie die letzten Jahre auch, eine eigne Halle voll mit Produkten aus allen Kategorien. Fernseher, Haushaltsgeräte oder Speicherprodukte, um nur einige zu nennen. Der Bereich für die Smartphones und Wearables war ganz klar auf die zuletzt vorgestellten Foldables und Smartwatches ausgerichtet. Ich konnte mir Fold4 für längere Zeit anschauen und die überarbeiteten Multitasking-Funktionen ausprobieren. Das neue Dock erleichtert es oft genutzte Apps neben anderen zu öffnen. Auf Basis der Bilder, die ich seit dem Release gesehen habe, zweifelte ich den Alltagsnutzen dieser Funktion an. Der Test Vorort bewies mir jedoch das Gegenteil. Bei vielen Apps kommen mit dem quadratischen Format bei einer Drei- oder Vier-Fensteransicht auf dem Fold4 super klar. Mit dem Flip 4 verhält es sich ähnlich. Zwei Apps übereinander lassen sich ohne Probleme nutzen und bleiben übersichtlich.

Die Watch 5 Pro hat mich trotz der Berichte im Netzt überrascht. Sie ist dicker und schwerer als ich angenommen hatte. Die hervorstehende Lünette soll für eine höhere Robustheit sorgen, wirkt designtechnisch aber eher wie ein Rückschritt. Das Scrollen durch Drehen der Lünette funktioniert bei der normalen Watch 5 ebenfalls besser, da die Touchfläche der Watch 5 Pro zum Display hin abfällt. Meine Wahl fiele ganz klar auf die „normale“ Watch 5. Das Design mit dem, bis an den Rand reichenden, geraden Glas gefiel mir schon bei der Watch Active.

Honor 70

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Das auf der IFA vorgestellte Honor 70 war eine der wenigen neuen Smartphones auf der Messe. Die neue Mittelklasse von Honor bringt einen großen Teil High-End in ein Midrange Smartphone. Mit zahlreichen Demos auf dem Honor-Stand wurde speziell die Kamera hervorgehoben. Diese ist der Preisklasse angemessen und bietet Honor typisch viele Modi abseits der Grundfunktionen.

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Ein Kamerafeature welches Honor herausstellt, hat mit der Videofunktion zu tun. Im Solo Cut Modus kann, während im Querformat gefilmt wird, eine Person im Kamerabild ausgewählt werden. Von dieser wird eine Soloansicht, ein Hochkant-Video mit der Person im Fokus erzeugt, das zusätzlich zur Vollansicht abgespeichert wird. Beide Videos sind am Ende in Full HD verfügbar.

LG Monitore

Leider hat LG dieses Jahr auf eine große OLED-Display-Installation wie dem Canyon oder der Welle von 2019 verzichtet. Trotzdem ging es viel um OLED und Micro LED Displays bei Fernsehren und Monitoren. Eine neue Entwicklung für den Gaming Markt ist ein OLED Gaming Monitor mit einstellbarer Krümmung. Durch ein flexibles OLED Panel an einer motorisierten Aufhängung kann das Display zwischen komplett gerade, bis zu einem Radius von 90cm, elektrisch verstellt werden. Abseits der Gaming Area sind mir zwei eher auf die Arbeit fokussierte Displays aufgefallen. Der LG DualUp Monitor Ergo besitzt ein Seitenverhältnis von 16:18. Das bedeutet das er zwei 16:9 Bilder übereinander anzeigen kann.

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Er kann zwei Desktops des gleichen Rechners aber auch zwei Bilder unterschiedlicher Quellen anzeigen. Denkbar wäre eine Kombination aus Mac und PC oder ein Streaming Setup mit der Programmvorschau und dem Ausgabebild. In einer Demo zeigte LG einen weiteren Monitor der Ergo Serie, der durch eine KI die Höhe und die Neigung des Displays je nach Betrachtungswinkel verstellt. Dazu wird das Kamerabild der Webcam ausgewertet.

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Bei der Demo wurde das Kamerabild angezeigt und die Trackingpunkte visualisiert.

Von außen betrachtet wirkt das ständige Ändern der Position unangenehm. Im großen Kontrast dazu fühlt sich die Anpassung sehr natürlich und intuitiv an, sobald man selber vor dem Bildschirm sitzt. Interessant war, wie weit die Einstellung bei verschiedenen Sitzpositionen auseinander liegt. Ich kann mir vorstellen, dass diese Technik gerade in Kombination mit einem Stehschreibtisch interessant sein könnte.

Mobile Powerstations

Der große Trend, der sich bereits sei

t dem Anfang des Jahres abzeichnet, sind mobile Powerstations. Einfacher gesagt, riesige Powerbanks mit einem integrierten 230V Wandler. Mit ihnen können, je nach Modell, elektrische Geräte mit Netzanschluss abseits des Stromnetzes betrieben werden. Die Kapazität reicht von 250 Wh bis hin zu 5000Wh. Abhängig von der Kapazität leisten die Wandler in den Powerstation bis zu ca. 2000W, was sogar für den Betrieb von Elektrogrills oder Kaffeemaschinen reicht. Auf der IFA gäbe es diverse Hersteller dieser Geräte, die ihre Produkte für verschiedenen Anwendungszwecken entwickeln. Firmen wie Anker oder Jackary fokussieren sich auf leichte, tragbare Powerstations für Camper und Privatleute. Ecoflow und Bluetti bieten zwar auch kleiner Akkupacks an, der Fokus liegt bei ihnen jedoch eher auf professionelle Anwendungen für Handwerker oder bspw. Filmcrews. Die meisten der Firmen bieten tragbare Solarmodule als Zubehör an. Mit ihnen lassen sich die Akkus abseits des Stromnetzes aufladen. Je nach Hersteller sind mehrere Module parallel nutzbar, was eine Gesamtleistung von bis zu 800W ermöglicht. Preislich sind sich die Powerstations ähnlich. Bei den von mir verglichenen Herstellern lagen die Preise immer bei etwa einem Euro für eine Wattstunde. Powerstations mit 500Wh kosten zwischen 450€ und 600€ je nach Leistung je nach Ausstattung und Wandlerleistung.

Sowa Lautsprecher

In der IFA Next Halle, in der sich viele kleine Startups versammeln, wurde ich auf einen schicken Lautsprecher im skandinavisch angehauchten Holzdesign aufmerksam. Wie sich herausstellte stammen die Entwickler und Erfinder aus Dänemark und ihr Lautsprecher ist mehr als ein schöner Lautsprecher für das Wohnzimmer.

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Das Gehäuse des Sowa Home und Pro sind aus echtem Holz gefertigt

Die Leute hinter Sowa wollten mit ihrem Lautsprechersystem eine einfache Möglichkeit für guten Sound für zuhause und unterwegs bieten. Das Grundprinzip besteht, ähnlich wie bei Multiroomsystemen, in der Verbindung mehrerer Boxen. Anders als bei den bekannten WLAN basierten Systemen, die immer an das Heimnetzwerk geknüpft sind, setzt Sowa auf einen eigenen Funkstandard. Dieser steuert ausgehend von einem Host-Speaker mehrere weitere Speaker mit einer Latenz von nur 15ms an. Die Reichweite soll Indoor laut Sowabei 50m und Outdoor bei 200m liegen. Alle Lautsprecher besitzen einen integrierten Akku mit 25 Stunden Laufzeit. Sowa nennt als Anwendung privat organisierte Feiern, bietet jedoch zusätzlich neben dem Sowa Home eine Variante mit XLR Anschluss für Mikrofone an. Die Lautsprecher starten bei 1080€. Die Lautsprecher lassen sich unabhängig vom Modell kombinieren.

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