Near Field Communication (NFC), dieses Mittelding aus Bluetooth und RFID, soll ja dieses Jahr richtig durchstarten. Das Google Nexus S hat schon so einen Chip und iPhone 5 sowie iPad 2 sollen ihn bekommen. Das spannende daran: unter anderem kann man über NFC Zahlungen abwickeln.
Das soll so einfach gehen, in dem man mit dem Gerät in der Nähe des Sensors winkt. Denkbar sind aber auch Anwendungen wie das Einloggen an beliebigen Macs mit korrekt voreingestelltem Desktop, sobald das passende iPhone in der Nähe liegt. Bezahlvorgänge sollen einfacher werden, also ohne irgendwo eine Kreditkarte einzuschieben und eine Geheimnummer einzutippen. Wie man dabei zufällige Fehlbedienung verhindert (ich stehe vor dem Fahrkarten-Automaten, will aber einen Abschiedskuss geben und gar nicht selber fahren), ist mir nicht ganz klar, aber egal.
Die Chips jetzt überall einzubauen, obwohl man sie noch nicht nutzen kann, ergibt gerade für Smartphones sehr viel Sinn. Man kann davon ausgehen, dass sich die neue Technik an Orten wie Restaurants, Cafés, U-Bahn-Haltestellen usw. ausbreitet. Sollte so eine NFC-Transaktion über Apples iTunes-Infrastruktur abgewickelt werden, können Apple und andere Smartphone-Anbieter eine kleine Transaktionsgebühr verlangen und sich so ein Stück vom gewaltigen Kuchen dieser Zahlungen abschneiden, der für die USA auf 6,2 Billionen Dollar geschätzt wird.
Das ist aber wohl noch nicht alles, was Apple plant. Man könnte sich eine Verdrahtung von NFC und den iAds vorstellen – also quasi ortsbasierte Werbung einschließlich Kaufabwicklung in der Werbeanzeige. Wie dem auch sei: An U-Bahn-Automaten wäre die Hemmschwelle zur Zahlung niedriger – die wenigsten ohne Monatskarte fahren ja ständig schwarz, sondern nur gelegentlich, weil sie eine Bahn nicht verpassen wollen oder gerade kein Kleingeld haben.
Was meint ihr: Würdet ihr mit NFC mehr Käufe tätigen als ohne, vorausgesetzt, das ginge sehr einfach und überall?
[via Gigaom.com]
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Bitte, bitte nicht einfach Zahlen aus den USA übernehmen: Die 6,3 Trillionen Dollar sind in Wirklichkeit ‘nur’ 6,2 Milliarden Dollar.
Und die Vorstellung, dass Apple, Google & Co. immer wissen wofür ich gerade mein Geld ausgebe, treibt mir die Schweißperlen auf die Stirn. Aber die gleichen Leute, die das ganz toll finden, regen sich im selben Atemzug über eine Volkszählung auf.
Das ist alles doch sehr – gnampf …
@Kabrett Danke für den Hinweis, da habe ich tatsächlich nicht aufgepasst. Allerdings stimmt es nicht ganz: Es muss Billion heißen. Amerikanisch Billion = deutsche Milliarde. Amerikanisch Trillion = deutsche Billion.
Über das andere kann man lange diskutieren: Banken wissen auch, wann und wofür ich Geld ausgebe und mit dem Bankgeheimnis ist es nicht mehr weit her. Bliebe nur, immer und überall in bar zu zahlen…
Nochmals Veto und auch Zustimmung: Du hattest in deinem Bericht von Billionen gesprochen, das wären dann die Milliarden. Ich hatte aus deinen Billionen, dann in freudscher Fehlleistung Trillionen gemacht 😉 Bleiben wir mal bei 6,2 Milliarden US$. Der gesamte deutsche Haushalte beträgt nämlich nur rund 300 Milliarden € …
Was das andere angeht: Zwischen einer Bank und Google gibt es noch gravierende Unterschiede – auch wenn beide nur mein Bestes wollen, natürlich mein Geld
Hallo! Die Technologie ist nicht neu. Zum Beispiel die Mobilkom Austria bietet NFC bereits seit 2007 ihren Kunden als Service an. Leider findet NFC erst jetzt größere Bedeutung.
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