Seit gestern Nachmittag ist mit dem Update auf Mac OS X Version 10.6.6 der Mac App-Store online gegangen. Mit diesem stehen Mac-Usern ein einfacher Kauf sowie Installation und Verwaltung von Software zur Verfügung, wie es bereits vom App Store für iOS bekannt ist. Keine 24 Stunden nach Veröffentlichung ist der Store schon geknackt.
Die Hacker-Gruppe Hackulous hat nach eigenen Angaben bereits eine Software mit der Bezeichnung „Kickback“ entwickelt. Mit diesem Tool werden die Sicherheitbarrieren des Stores überwunden, um dort angebotene Software zu installieren, ohne den Zwischenschritt der Zahlung durchlaufen zu haben. Kickback sei fertig einsatzbereit, man wolle mit der Veröffentlichung allerdings mindestens bis Februar 2011 warten, um die Entwickler nicht zu frustrieren. Ein weiterer Grund für den Aufschub der Freigabe liegt laut “Dissident” , einem Mitglied der Hackulous-Gruppe darin, dass die Anzahl der qualitativ hochwertigen Apps im Store im Augenblick recht hoch ist. Im Laufe der Zeit wird sich dies trotz der strikten App-Politik Apples ändern – sobald Hackulous der Meinung ist, es sei zuviel Müll im Store, wird Kickback “freigelassen”.
“Most of the applications that go on the Mac App Store [in the first instance] will be decent, they’ll be pretty good. Apple isn’t going to put crap on the App Store as soon as it gets released. It’ll probably take months for the App Store to actually have a bunch of crappy applications and when we feel that it has a lot of crap in it, we’ll probably release Kickback,” says Dissident.
Neben dieser angedrohten Software existiert bereits eine Möglichkeit Apps zu installieren, ohne sie rechtmäßig erstanden zu haben. Zumindest ist dies bei einigen kostenpflichtigen Apps möglich. Dafür benötigt man die Paketquittung (Receipt) einer App (es kann auch eine kostenlose sein) aus dem Mac App Store und kopiert diese in eine aus anderen Quellen heruntergeladene App. Allerdings funktioniert dies nur bei Software, die sich nicht an die Auflagen Apples zur Überprüfung des Receipts halten.
Nur um es klarzustellen, ich bin kein Fan von geklauter Software, allerdings halte ich nicht viel von den Auflagen, die Apple an die Nutzung des App-Stores knüpft. Es gibt keine Möglichkeit Beta-, Test- oder Demoversionen zu installieren, bereits außerhalb des App Stores gekaufte Software müsste erneut bezahlt werden, um in den Genuss der automatischen Updates über den App Store zu kommen und eine Option zur Migration ist (noch) nicht vorhanden. Als weiterer unter vielen anderen Kritikpunkten wird höchstwahrscheinlich der Updatezyklus bzw. die Bereitstellung von Software durch den Prüfungsprozess Apples hinausgezögert.
Meine erste Begenung mit dem Mac App Store war, trotz meiner Kritik und Skepsis, relativ positiv. Allerdings möchte ich mir weiterhin die Option freihalten, Software auch auf direktem Wege auf meinem Rechner zu installieren, ohne den App Store starten zu müssen. Falls Apple mit Mac OS X 10.7 oder später den Mac App Store als einzigen Weg zur Installation von Software einführen sollte, will ich hoffen, dass Entwickler und User sich dagegen wehren. Ein alternativer App-Store ist bekanntlich auch schon angekündigt.
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Zitat “bereits gekaufte Software müsste erneut bezahlt werden”
allein das bringt einen schon in Rage finde ich. Dabei hat Apple schon auf dem Iphone gezeigt, wie das gehen könnte: zb. Beispiel gibt es für Angry Birds regelmäßige kostenlose Zusatzcontents.
Außerdem finde ich gut, das die Entwickler ihren Kickback für einen späteren Einsatz aufheben und Apple unter Druck setzt, damit der Apfel seinen Store sauber hält….man sieht so viel mist im App Store!
@Shao Es geht darum, dass du ein Programm ein zweites mal kaufen musst, wenn du es früher mal (vermutlich erheblich teurer) außerhalb des AppStore gekauft hast und zukünftig Updates nur noch innerhalb des AppStore angeboten werden, obwohl diese eigentlich kostenlos sind.
Einen alternativen App Store gibt es schon seit langer Zeit. Nennt sich Bodega (https://appbodega.com/). Die Idee den AppStore von iOS auf Mac OS X zu übertragen hat daher nicht Apple gehabt.
Du hast natürlich recht. Der”alternative App Store” bezog sich allerdings auf die negative Aussicht, dass Apple sein Desktop-System so dicht macht wie iOS. Cydia wäre in diesem Fall vermutlich die Lösung.
Zitat “bereits gekaufte Software müsste erneut bezahlt werden”
Das stimmt so nicht!
Coda und Alfred werden bei mir im App Store als “installiert” angezeigt, obwohl ich diese schon vorher installiert hatte!
Es muss also eine API für die Entwickler geben, dem App Store mitzuteilen, ob die Apps bereits erworben wurde oder nicht.
Der AppStore überprüft lediglich ob es eine Datei im Programme Ordner gibt mit dem gleichen Namen.
Von https://www.panic.com/blog/2011/01/panic-on-the-mac-app-store/:
“PS: If you’re a current customer, there’s no way to convert a previous purchase into a Mac App Store purchase — that requires a re-buy. But remember, what you have now will continue to work just fine.
UPDATE: The Mac App Store may show software bought from us previously as “Installed”, even though they’re two different licenses. You will not get Mac App Store auto-updates unless you purchase from the Mac App Store. To re-enable the “Purchase” button in the Mac App Store, just drag the app to the trash and empty your trash. Your preferences/sites will not be affected.”
Okey, das ist echt ätzend … -_-