Macht das Internet depressiv?

Das Internet hat massiv Einzug in unser Privat-und Berufsleben erhalten. Viele unter uns aktualisieren ständig ihr E-Mailprogramm und dürsten nach der nächsten Mail. Welche Auswirkungen hat dieses permanente Online-Sein eigentlich auf unsere Psyche? Dieser Frage ging nun eine aktuelle Studie nach.

Für die Beantwortung der Frage untersuchte das Team um Dr. Lam von der University of Notre  Dame 1618 Jugendliche aus der Provinz Guadong Provinz in China. Im Zuge der Untersuchung erhielten zehn Prozente die Diagnose „moderat internetsüchtig“ während ungefähr ein Prozent als „ernsthaft abhängig“ klassifiziert wurde. Die Gruppe der Abhängigen tendierte im Vergleich zu den „normal Veranlagten“ 2,4 Mal häufiger dazu, sich selbst zu verletzen. Wie sahen nun diese Selbstverletzungen aus? Neben dem sich selbst schlagen, konnte das Forscherteam als Merkmale der Depression noch an den eigenen Haaren ziehen und das sich selbst anbrennen erkennen. Als Fazit schätzen die Forscher die Internetsucht, neben familiären Probleme und traumatischen Erlebnissen als unabhängigen Risikofaktor für die Auslösung von Selbstverletzungen ein.

Wie weiß ich nun, ob ich mich selbst als onlinesüchtig einschätzen sollte? Nach Lawrence T. Lam kann dies behauptet werden, wenn eine Person das dringende Bedürfnis hat, online zu sein, obwohl er erst vor zwei Minuten seine E-Mail-Nachrichten überprüft hat. Die Forscher konnten bei den Onlinesüchtigen Depressionserscheinungen, emotionale Unsicherheit, Stimmungsschwankungen und Nervosität festhalten. Diese negativen Gefühle konnten erst beseitigt werden, nachdem die Online Junkies sich wieder ins Netz eingewählt hatten.

Im Selbstversuch konnte ich schon feststellen, dass vor allem das Internet surfen zur späten Stunde zur erheblichen Unruhe und Schlaflosigkeit führen kann. Internetsüchtig bin ich nach T.Lam noch nicht. Alle zwei Minuten die eigene Mails checken – so schlimm ist es noch nicht um mich bestellt ;)…