Das Moto X von Motorola (zusammen mit Moto G und Moto 360) hat zur IFA 2014 für mit den größten Wirbel gesorgt und dass, ohne tatsächlich auf der IFA präsent zu sein. Heute schauen wir uns die zweite Generation des Moto-Klassenprimus mal etwas genauer an.
Ich durfte nach dem schon recht eingehenden Hands-On vor knapp einem Monat, nun die Standard-Variante mit schwarzem “Soft Feel”-Kunststoff ausführen und bin nach wie vor echt begeistert. Ich bin ja auch großer Fan des Vorgängers, gerade was die Optionen mit dem Moto Maker angeht. Mit der 2. Generation hebt Motorola ihr Moto X auf echtes Flaggschiff-Niveau.
Das Moto X spielt jetzt wirklich in der Oberliga mit und ist preislich immer noch ein Knüller. Die abgebildete Standard-Retail-Variante in Schwarz (auch in Weiß mit Bambus-Rückseite zu haben) kostet 499 € und damit 150 € mehr als der direkte Vorgänger mit 16 GB Speicher und selber designen im Moto Maker.
Wie auch beim Vorgänger gibt es das Moto X mit 32 GB fest verbautem Speicher, ausschließlich im Moto Maker, wo es dann im Minimum mit 579 € zu Buche schlägt – 190 € mehr als der Vorgänger. Erweitern lässt sich der Speicherplatz auch in der zweiten Generation des Moto X leider nicht.
Allgemeines & Design
Ich habe tatsächlich auch mal mit dem Moto X telefoniert und obwohl mein Gesprächspartner, dank der vier Mikrofone zur Geräuschunterdrückung (“CrystalTalk”) klar und deutlich zu verstehen war, klang es ein bisschen blechern. Inwiefern an der Sprachqualität das Mobilfunknetz von O2, das Gerät selbst und ihr Zusammenspiel beteiligt sind, wage ich nicht einzuschätzen.
Einen Packungsinhalt kann ich euch diesmal leider nicht präsentieren, da mir ein Vorproduktionsgerät zur Verfügung gestellt wurde, dass komplett nackt daher kam. Ein Unboxing wäre dementsprechend kurz ausgefallen. Der neue Bildschirm mit seiner Diagonale von 5,2 Zoll und Full-HD-Auflösung sieht super aus. Alles ist scharf und deutlich zu erkennen. Ihr braucht eine Nano-SIM zum Betrieb in einem Mobilfunknetz.
Die leichte Wölbung des Glases an den Rändern (wie bei Konkurrenzgeräten) und die ohnehin sehr dünnen Ränder, tragen dazu bei, das Handgefühl trotz der Größe zu verbessern. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich käme überall mit einer Hand dran, aber es ist eben doch ein kleiner aber spürbarer Unterschied zu Geräten mit 5,5 Zoll. Beim Gerät habt ihr die Wahl zwischen zwei Vorderseiten – entweder Weiß, mit silbernem Metallrahmen oder Schwarz, mit dunkelgrauem Metallrahmen. Dazu kommen 25 Rückseiten (17 Farben, 4 Holzarten, 4 Lederarten) und 10 Farben für die Verzierungen – das sind die Lautsprecherabdeckungen auf der Vorderseite und der Ring um das Motorola-M auf der Rückseite.
Die inzwischen zur Designlinie der Motos gehörende Wölbung der Rückseite lässt auch das Moto X zum Handschmeichler (ich weiß auch, dass das Wort überstrapaziert wird 😉 ) werden. Ich persönlich würde – gerade wenn man beim selben Basispreis die Wahl hat – zur weißen Version mit Bambusrückseite greifen, da die sich einfach noch mal sehr viel netter anfasst, Fingerabdrücke ausbleiben und natürlich auch recht einzigartig ausschaut (s.u.). Wie man auf einigen Bildern hier sehen kann, zieht die Soft-Feel-Rückseite auch Staub magisch an.
Im Vergleich
Die Spezifikationen stehen in den anderen, hier im Text verlinkten Beiträgen oder auf Motorolas Seite (Link unten); es reicht glaube ich zu sagen, dass das Moto X in allen Benchmarks mit anderen aktuellen Geräten ungefähr gleich zieht – mal hat es knapp die Nase vorn, mal die Konkurrenz. Im echten Leben kommt das 2014er Moto X mit allem klar, was man ihm aufbürdet.
Beim BaseMark OS II landet es direkt unter dem iPhone 6, beim BaseMark X überholt es das SGS 5 (noch nicht gelistet), beim AnTuTu 5 ist es vergleichbar mit dem HTC One (M8) oder dem SGS 5 (aber besser als beide im Gesamtscore) und beim 3DMark landet es mit 19377 Punkten auf Platz 6, direkt nach dem OnePlus One (noch nicht offiziell gelistet). Die Benchmarkergebnisse für die Zahlenfreunde unter euch habe ich mal um diesen Absatz herumdrapiert.
Dank der allerneuesten, verfügbaren Android-Version ist das Moto X auch sicher vor dem Heartbleed-Bug und den MasterKey-Exploits.
Moto-Spezialitäten
Die vier Moto-Apps bringen die speziellen, hilfreichen Fähigkeiten des Geräts mit bzw. dienen zum Steuern dieser. Eine davon versteckt sich aber auch in den Einstellungen unter dem Menüpunkt “Sicherheit”. Neben der Displaysperre findet sich dort nämlich der Punkt “Genehmigte Geräte” – koppelt ihr ein Bluetooth-Gerät (Headset, Moto 360…) mit dem neuen Moto X, kann das Telefon entsperrt bleiben und ihr müsst eben nicht jedes Mal eine PIN, ein Passwort, ein Muster eingeben oder euer Gesicht erkennen lassen. Verlässt das gekoppelte Gerät den Funkbereich (je nach Device so ~8 m) oder wird die Kopplung aufgehoben, springt die Sperre wieder an.
Die Connect-App ist u.a. für das Zusammenspiel mit der Moto 360 wichtig, über sie wird Android Wear auf der Uhr angepasst. Sie ist quasi ein Geräte-Hub, in dem auch alle anderen Verbindungen einsehbar sind (Bluetooth-Headsets, andere Smartphones, PCs..).
Die Hilfe-App ist recht selbsterklärend – egal was für ein Problem man mit dem Moto X hat, hier kann man entweder die Themen durchstöbern oder direkt mit der Kundenbetreuung via Chat oder Anruf in Kontakt treten. Die Migrate-App gehört auch zu Motorolas Standard-Repertoire und ermöglicht den schmerzfreien Umzug der eigenen Daten und von einem alten Gerät zu dem Neuen.
Die Moto-App dient der Konfiguration der Sprachsteuerung – der Auslösesatz kann nun auch beliebig gewählt werden (z.B. “Hallo Moto X”) und muss nicht zwingend “OK Google” lauten – sowie dem setzen von Regeln zu bestimmten Zeiten und wie das Infrarot- bzw. Accelerometer-System auf Handbewegungen reagieren soll oder nicht.
Wenn ihr jetzt nach einem neuen, großen Android-Smartphone schaut und nicht bis zum nächsten Nexus warten wollt (was ja wohl auch von Motorola ist), dann ist das Moto X genau euer Gerät. Android L ist für das Moto X und das Moto G der zweiten Generation vorgesehen – ihr müsst also keine Angst haben, beim Update draußen zu bleiben. Sieht man mal von Apples iWatch ab, gibt euch kein Hersteller so viele – einzigartige – Optionen ein Gerät wirklich zu personalisieren. Der Moto Maker geht weit über wechselbare Cover hinaus. Und man braucht keine Invites, um eines kaufen zu können.
Da mir keine Moto 360 zur Verfügung stand, konnte ich das Zusammenspiel mit dem Moto X leider nicht eingängig ausprobieren. Hier bleibt mir derzeit nur der Verweis auf das Hands-On von der IFA.
Testfotos
Natürlich habe ich auch Bilder geschossen und mir sagen die Ergebnisse der 13-Megapixel-Kamera außerordentlich zu. Leider habe ich es versäumt Aufnahmen im Dunkeln zu machen – hier soll der neue Blitz ja helfen – aber Gizmodo hatte zum Start des iPhone 6 einen lesenswerten Artikel veröffentlicht, der so gut wie alle Kameras der aktuellen Smartphone-Generation miteinander vergleicht.
Motorolas Kamera-App lässt sich nach wie vor total intuitiv bedienen und ein einfacher Touch irgendwohin nimmt ein Bild auf. Wählt man den manuellen Fokus, kann man das “Ziel” nach Belieben auf dem Bildschirm verschieben und die Linse stellt auf den Punkt scharf (die beiden Bilder mit Godzilla bzw. Minidrohne im Fokus, findet ihr auch in der Galerie). Das Moto X kann auch 4K- oder Slow-Motion-Videos schießen.
Aus den Fotos eines Ereignisses oder Tages lässt sich in Motorolas Fotogalerie auf dem Moto X auch automatisch ein Highlight-Film (inklusive einer Auswahl an Musikuntermalung) erstellen, den man direkt teilen kann. Das kann dann z.B. so aussehen (ja ich habe ein >h< vergessen).
weiterführender Link: Motorola Moto X (2. Generation)
Preise
499 € braucht man für das vertragsfreie Basismodell Weiß/Bambus oder Schwarz/Soft-Feel:
529 € (+20 € für Leder oder Holz) werden für eine selbst designte 16-GB-Variante im Moto Maker fällig.
579 € muss man für Codes für die 32-GB-Version im Moto Maker (ohne Holz/Leder) Phone House oder Cyberport (via Preis.de) ausgeben:
Und 599 € kosten schließlich die Spitzenmodelle mit 32 GB und Leder oder Holz im Moto Maker.
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