Mp3 auf dem Vormarsch – Digitale Verkäufe überholen erstmals die CD

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Wir befinden uns derzeit in einer Umbruchphase. Die CD hat ausgedient. Digitale Medien sind immer mehr im Kommen und lösen die physischen Datenträger ab. Der erste Meilenstein dieser Entwicklung erreichte jetzt die USA. Erstmals wurden mehr Lieder als mp3 verkauft, als es mit der CD der Fall war. Das Medium “Musik-CD” liegt im Sterben und diese Entwicklung lässt sich nicht aufhalten.

Es ist teilweise schon erschreckend, mit welcher Ignoranz deutsche Gesetze und Verwertungsgesellschaften den digitalen Wandel ignorieren. Dieser Wandel ist unbestritten, denn die Verkäufe der mp3-Dateien wachsen und Streaming-Angebote werden zahlreicher. Zumindest wenn man das Ausland beobachtet. Auch hier bei uns entwickelt sich langsam die Streaming-Kultur im Bezug auf Musik, aber der Weg war steinig und beobachtet man die Verwertungsgesellschaften, so sehen sie in diesen Diensten immer noch das rote Tuch, dass sie als Stier zu jagen haben.

Für die Musiker – mp3 besser als Streaming

Auch wenn Streaming-Dienste sehr gefragt sind, sollte man sie nicht unkritisch sehen. Die Wahrheit ist, dass sich Streaming-Angebote für den Künstler kaum lohnen. Die Bezahlung hieraus ist eher verschwindend gering. Natürlich hat der Künstler durch diese Angebote eine gewisse Reichweite und erlangt Bekanntheit. Wenn sich diese Reichweite und Bekanntheit allerdings nicht auch auf die Verkäufe oder Konzertbesuche umschlägt, hat er davon gar nichts.

Wenn man einen Künstler also wirklich unterstützen möchte, aber auf den Kauf von physischen CDs verzichten möchte, sollte man zum mp3-Kauf tendieren. Das haben auch viele Amerikaner so gemacht und erstmalig mit mp3 Käufen die CD-Käufe überholt.

Für den Käufer – Streaming günstiger als mp3

Für den Kunden, der lange Playlists erstellen will, um verschiedene Künstler und Lieder spontan zu hören, ist Streaming natürlich günstiger. Würde er jedes Lied kaufen, auf das er gerade spontan Lust hat, dann würden sich Ausgaben im Vergleich zu einem Streaming-Abo vervielfachen. Die Streaming-Dienste wissen das und unterbieten sich gegenseitig mit den Preisen. Das kommt an! Der schwedische Streaming-Anbieter Spotify hat bereits über 4,5 Millionen Nutzer in Deutschland.

Gibt es einen Kompromiss, Künstler weiterhin zu unterstützen, ohne sich in finanzielle Abgründe zu stürzen? Wer einen oder mehrere Künstler regelmäßig hört und sie vielleicht sogar zu den Lieblingskünstlern zählt, sollte die Musik kaufen, auch wenn er sie streamen könnte. Damit kann er dem Künstler die Anerkennung zukommen lassen, die er verdient hat. Auch wenn Musiker von CD- und mp3-Verkäufen nicht so viel sehen, wie sie sehen sollten, ist es immerhin mehr als sie durch das Streaming verdienen würden.

kimdotcom Mp3 auf dem Vormarsch - Digitale Verkäufe überholen erstmals die CD Unterhaltung

Einen interessanten Ansatz verfolgt hier übrigens Kim Dotcom mit seiner “Megabox”. Hier sollen Künstler für ihre Musik 80-90% der Einnahmen behalten können, wenn sie ihre Musik darüber zum Verkauf anbieten. Verwerter werden hier mit den Zähnen knirschen. Megabox soll noch in diesem Jahr kommen. Ob Kim Dotcom seine Versprechen wahr machen kann, sehen wir dann.

– via Wirtschaftswoche | Foto: Some rights reserved by dennis.tang –

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