In weniger als einer Woche ist es soweit und eine neue Konsole will neben den Fernseher gestellt werden – die Nintendo Switch ist aber nicht auf diesen Ort beschränkt. Was euch nächsten Freitag erwartet und unser erster Eindruck sollen im Folgenden festgehalten sein.
Nintendo hatte ja gemischten Erfolg bei seinen letzten Hardware-Veröffentlichungen. Während die Wii im Grunde ein GameCube mit außergewöhnlicher Steuerung war, die zu dem Zeitpunkt einfach alle umgehauen und dementsprechend Stückzahlen verkauft hat, lag die WiiU schwer in den Regalen. Nach der Vorstellung der Switch wurde klar, dass die WiiU eigentlich das hätte sein sollen, was jetzt mit der Switch möglich wird – Unabhängigkeit vom Aufenthaltsort.
Hardware
Die Nintendo Switch wird anfänglich in einem Paket zu haben sein, das zum einen das Tablet enthält, je einen linken und einen rechten Joy-Con-Controller – entweder in Grau oder in hellem Blau und Rot, die Nintendo-Switch-Station, ein Strom- und ein HDMI-Kabel und eine Joy-Con-Halterung, die als klassischer Kontroller verwendet werden kann. Damit einem die Joy-Cons nicht auch aus den Händen fliegen, gibt es zusätzlich ansteckbare Handgelenkschlaufen, die auch die Schultertasten deutlicher hervortreten lassen.
Es gibt somit zwei Startpakete: Nintendo Switch Grau und Nintendo Switch Neon. Derzeit sind beide Pakete auf Amazon vergriffen, es gibt aber beispielsweise Angebote bei Amazon Frankreich und der stationäre Handel wird ja auch welche am 3.3. hinstellen. Standardpreis ist 329 Euro.
Nintendo Switch Pro Controller
Für den Pro-Gamer gibt es dann auch noch den kabellosen Nintendo Switch Pro Controller, der sich nicht groß von anderen Controllern dieser Art unterscheidet. Er liegt gut in der Hand und ist ordentlich verarbeitet. Die Sticks sind präzise und die Tasten haben einen guten Druckpunkt. Geladen wird er über das Dock mit USB-Kabel. Ebenso wie der linke Joy-Con, verfügt der Pro Controller über eine NFC-Fläche, auf der sich Amiibo-Figuren scannen lassen.
Der Nintendo Switch Pro Controller kostet 69,99 Euro und ist bei Amazon derzeit auch vergriffen. Conrad und die Conrad-Tochter SMDV bieten den Pro Controller aber auch schon für 10 Euro günstiger an. Bei allen Online-Händlern, die jetzt noch einen Vorverkauf haben ist aber zu beachten, dass automatisch eine sehr viel längere Lieferzeit einzuplanen ist. Beim derzeitigen Spitzenangebot von Alternate ist das Lieferdatum z.B. drei Monate nach Verkaufsstart im Juni.
Nintendo Switch Joy-Con-Aufladehalterung
Außerdem nützlich ist, wenn man keinen Pro-Controller erwerben möchte, die Joy-Con-Aufladehalterung. Leider ist die entsprechende beigelegte Halterung nicht gleichzeitig eine Ladestation für die Joy-Cons, die so immer am Tablet geladen werden müssen.
Diese Aufladehalterung gibt es also auch einzeln für 29,99 Euro. Sie ist natürlich etwas schwerer als die Halterung ohne Ladegerät, liegt aber auch gut in der Hand.
Als weiteres Zubehör gibt es eine Transporttasche samt Schutzfolie, einzelne oder paarweise erhältliche Joy-Cons, Lenkräder für Mario Kart 8 Deluxe, in die die Joy-Cons eingespannt werden, Ersatzhandschlaufen und ein Ersatzladegerät. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Nintendo mit Zubehör ähnlich umgeht wie Apple. Mindestens die Tasche und der Joy-Con-Ladegerät-Controller hätten meines Erachtens in das Startpaket gehört.
Spielmodi
Konsole (TV)
Die Switch ist in der Station angedockt und per HDMI-Kabel an den Fernseher angeschlossen. Jetzt hat man die erste Wahl. Entweder man dockt die beiden Joy-Cons ab und verwendet sie “in der Luft” wie Wiimote und Nunchuck bei den Wiis, oder man steckt sie in die Joy-Con-Halterung und hat damit im Grunde einen klassischen Controller. Wenn man bereit ist, weitere 70 Euro auszugeben, kann man die Joy-Cons auch gedockt lassen und den Nintendo Switch Pro Controller verwenden, der herkömmlichen Joypads wie dem Xbox- oder PS4-Controller gleicht.
Tablet (Handheld)
Die Nintendo Switch ist abgedockt und beide Joy-Cons sind links und rechts neben dem Display verankert. Der ultimative On-The-Go-Modus erinnert dann auch unweigerlich an eine PS Vita.
Stand-up (Tisch)
Das Tablet wird mit dem ausklappbaren Standfuß irgendwo aufgestellt und die abgelösten Joy-Cons werden frei in der Luft verwendet. Perfekt für Bahn oder Flugzeug – oder überall wo es einen Tisch gibt.
In allen diesen Modi ist es, ja nach Spiel natürlich, möglich die Kontrollen mit jemandem zu teilen. Mario Kart 8 Deluxe ist für Multiplayer natürlich die beste Demo und so bekamen wir alle möglichen Multiplayermodi auch an diesem Spiel erklärt. Zunächst einmal kann man ganz allein Mario Kart spielen – soweit so unspektakulär. Hat man einen Freund dabei und ist zu Hause, kann man jedem einen Joy-Con in die Hand drücken und auf dem TV im Split-Screen spielen.
Split-Screen funktioniert aber auch ohne TV. Man kann also auch zu zweit unterwegs spielen und schaut dabei auf das Tablet. Haben hingegen 8 weitere Freunde ein eigenes Tablet kann man zwischen allen Nintendo Switch Konsolen ein WLAN aufmachen und vor Ort zusammen jeder auf seiner Switch gegen die anderen antreten. Online-Multiplayer-Spiele werden mit der Aktivierung der Online-Services auch möglich werden.
Online-Service
Nintendo arbeitet auch an einem Online-Service für den ihr einen Nintendo-Account benötigt und der ab Herbst (nach der BETA-Phase, die im März startet) für den vollen Umfang kostenpflichtig wird. Es orientiert sich dabei an Xbox Live und PSN. Updates, Freunde, eShop und Social-Network-Sharing werden für alle verfügbar sein. Online-Spiele, Rabatte und monatliche Gratisdownloads bleiben den zahlenden Abonnenten vorbehalten. Was Nintendo für den Service ab Herbst verlangen wird ist noch unklar.
Spiele
Nintendo hat sich dazu entschieden, dieses Mal keinen “Demotitel” dem Startpaket beizulegen, um den Preis bei 329 Euro halten zu können, obwohl “1-2-Switch” prädestiniert für diese Rolle gewesen wäre. Zur Wii gab es ja auch die Sammlung von Minispielen, die im Grunde ein Tutorial für die Handhabung der Wiimote waren. Das hat funktioniert und ohne die Handschlaufen ein paar Flachbildschirmen das Leben gekostet.
Updated list (as of Jan 23) of more than 80 games coming to #NintendoSwitch. There’s many more unannounced besides these! pic.twitter.com/KBBA2OHUd2
— Dystify (@Dystify) 23. Januar 2017
Spiele von Game Card
Bisher sind 80 Titel für die Nintendo Switch angekündigt, von denen an die 60 Titel bis Ende 2017 erscheinen sollen. Das schließt natürlich noch unangekündigte Titel aus. Direkt am 3. März wird es wohl 10 Titel geben, die auf eure frische neue Konsole wollen. The Legend of Zelda – Breath of the Wild (64,99 €) ist dabei natürlich der Launchtitel schlechthin. Das neue Open-World-Zelda wird alleine schon die Mehrzahl der Konsolen verkaufen und es macht wirklich Spaß und sieht sehr gut aus.
Außerdem gibt es noch 1-2-Switch (49,99 €), dass die einzigartigen Möglichkeiten der Joy-Con-Controller in etlichen 2-Spieler-Minigames auslotet. Dabei muss man oft nicht einmal die Konsole anschauen, sondern sich gegenüberstellen. Sei es das Revolverduell, oder Übungen mit Bokken-Shoto (Holz-Katanas). Auf Spielkarte (Game Card) erscheinen des Weiteren Just Dance 2017, Skylanders Imaginators & Super Bomberman R.
Downloadtitel im eShop
Als Spiele zum Download erscheinen im eShop außerdem I Am Setsuna, Snipperclips, das Rennspiel FAST RMX und zwei Shovel-Knight-Titel. The Binding of Isaac: Afterbirth+ wird später im März erscheinen. Im April folgt dann von den großen Titeln Mario Kart 8 Deluxe. Mein persönlicher Favorit vom Vorstellungsevent, ARMS, soll noch im Frühling kommen. Splatoon 2 ist für den Sommer gepant und Super Mario Odyssey soll im Winter 2017 für Feiertagsverkäufe sorgen.
Es wird übrigens nach dem Anschließen ein erster Download fällig, der den eShop mitbringt. Außerdem ist es sinnvoll, Geld in eine microSDXC-Speicherkarte zu investieren. Insbesondere die großen Titel und zusätzliche Inhalte (für Zelda wurde ein Erweiterungspass angekündigt) belegen den mageren Speicherplatz der Switch rasch.
Die japanische Nintendo-Seite gibt nämlich auch den Speicherplatz an, den kommende Spiele belegen werden. Insbesondere die JRPGs sind teilweise umfangreicher, als was der interne Speicher der Switch überhaupt hergibt. Der ist übrigens 32 GB groß (minus dem Speicherplatz für die Systemsoftware).
Spiele, die ihr auf einer physischen Gamecard erwerbt, belegen erst Mal keinen Speicherplatz auf der Switch. Speicherstände, Updates und zusätzliche Inhalte zum Download dann natürlich schon. Hier sind ein paar Angaben für Downloadtitel: The Legend of Zelda: Breath of the Wild (13,4 GB), Mario Kart 8 Deluxe (7 GB), Disgaea 5 (5,92 GB), Nobunaga’s Ambition (5 GB). Kleiner sind hingegen Snipperclips mit 1,6 GB, I Am Setsuna mit 1,4 GB und Puyo Puyo Tetris mit 1,09 GB.
Wenn man sich also ausschließlich auf den eShop als Spielequelle stürzt, hat man die 32 GB schnell voll. Eine Virtual Console und ihre Titel wird es zunächst nicht geben. Nintendo arbeitet daran, Downloads an Accounts zu knüpfen und nicht wie bisher an die Hardware. Ob man zu gegebener Zeit, bereits erworbene Virtual-Console-Titel auch auf einer Switch spielen können wird, bleibt also abzuwarten.
weiterführender Link: Nintendos Produktseite
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