Hallo StudiVZ, ich bin es, der Anwender!
Vor gewisser Zeit bin ich von eurem Konkurrenten Facebook zurück zu euch gewechselt. Nicht wegen der Features, nein um Gottes Willen, wegen der Menge der User. Warum ich jetzt kurz davor bin, wieder den Account zu löschen? Wegen der Features. Ihr hattet mit dem Plauderkasten eine großartige Chance, aber die Umsetzung und der Druck der dahinter gesteckt haben muss, hat euch nicht in das beste Licht gerückt. Interessieren tut es ja auch nicht. Ihr werdet ja eh Marktführer in Deutschland bleiben. Aber ein bisschen Mühe darf man erwarten oder? Da ging einiges mehr. Was mein Problem ist? Bitte:
Usability the Facebook-way
Bei Facebook läuft ein Chat wie folgt: In einer Leiste unten wird immer und ohne Reload jeder aktuelle Chat angezeigt – mit Status und Konversation. Wechsel der Seite innerhalb Facebooks beeinflussen dies nicht und laufen “parallel” zu dieser Leiste. Ein Anschreiben wird deutlich und intuitiv in dieser Leiste angezeigt und lässt sich schnell und einfach zur Kenntnis nehmen. Gut umgesetzt und keine Weltneuheit, es wie Windows aufzubauen, aber so wissen mehr als 90% auf diesem Computer-benutzenden Planeten wie der Hase läuft.
Usability the wrong StudiVZ-way
Implementierung, ist das ein Studiengang?
Bei StudiVZ wurde für das Chat-Feature eine kleine Leiste innerhalb des Layouts eingerichtet, die Statusveränderungen und einen Link zu den aktuell anwesenden Benutzern anzeigt. Klickt man diesen, verlässt man die aktuelle Seite und findet seinen Weg zu einer komplett eigenständigen Seite mit allen Infos. Warum? Ich wollte doch nur Chatten! Eine kleine Liste mit Namen hätte gereicht und diese bitte ohne Verlassen der Seite! Man kennt doch seine Kontakte. Erhält man nun eine Nachricht eines Kontaktes per Chat, so wird oben rechts im Fenster ein unanimierter Brief angezeigt, der mir erst nach mehreren Stunden aufgefallen ist, weil ich alle Handlungen des Chats in der Chat-Leiste erwartet habe. Aus diesem Grunde haben mir bisher nur 10% der angeschriebenen Kontakte zurückgeschrieben. Niemand hat diesen Brief wahrgenommen. Muss das sein?
Irgendwie… unhandlich!
Heutzutage ist Chatten eine Art Nebenbeschäftigung geworden. Man surft nebenher weiter, hört Musik und trotzdem wendet man sich immer wieder dem Chat-Fenster zu, um seinen Senf loszuwerden. Surft man also weiterhin auf StudiVZ umher, gibt es einen kleinen Haken mit dem Chat-Fenster: Es lädt beim Wechseln der Seiten innerhalb vom StudiVZ immer wieder neu und das nicht sonderlich schnell. Ein externes Fenster wäre vielleicht interessant gewesen, oder?
Resume
Standard-Argument ist natürlich die Beta-Phase aber da ging doch einiges mehr, oder? Die Plattform mit den meisten Usern in Deutschland zu stellen, sollte keine Ruhepause auf den Lorbeeren rechtfertigen, sondern anspornen, noch mehr für das Image zu tun. Das hier war ein Griff ins Klo!
- LoveTweet – Teilt mit, eure Liebe! - 20. Dezember 2008
- Mitstil.com – Das Männermagazin in Blogform - 17. Dezember 2008
- Endlich: Der Headphonies Onlineshop! - 4. Dezember 2008
Großartiger Artikel mit 99% Wahrheitsgehalt. Lediglich den Vorschlag einer externen Seite unterstütze ich nicht. Die Meinung hingegen zu 101% – macht 200% geteilt durch 2 = 100%!
“Ihr werdet ja eh Marktführer in Deutschland bleiben.”
Sehe ich nicht so. Ich verfolge das Geschehen bei Facebook sehr genau und sehen, dass wirklich EXTREM VIELE Nutzer den Shift von studiVZ zu Facebook gerade vollziehen. Schau dir einfach an, wieviele deiner studiVZ Freunde im Januar auch bei Facebook waren und wieviele es jetzt sind. Es werden wohl mehr sein oder?
Insider bei Facebook gehen davon aus, dass so langsam der Netzeffekt in Deutschland einsetzt. Dann hast du den Großteil deiner Freunde bei Facebook. Dort finden dann die meisten Gespräche statt, dort werden die neuen Fotos hochgeladen. Ins studivz gehen die Leute dann nur noch, wenn sie eine Benachrichtigungsmail erhalten. Dann wird der Rest der studiVZler auch ins Facebook wechseln, weil da ja dann die Action ist. Und schon ist studiVZ nur noch halb so groß…
Und die Leute werden sicher nicht mehr zu studiVZ zurückgehen, weil deren Produkt nicht besser ist als Facebook. Das wird es auch nie sein …
Aus Investorenkreisen und von einigen Holtzbrinck Leuten selbst weiß man, dass sie das mittlerweile sehr ernst nehmen und sie wissen, dass sie nichts dagegen machen können. denn studivz hinkt um jahre hinterher.