Shure AONIC 40 – Testbericht

Mit den Shure AONIC 40 spricht Shure, anders als bei vielen ihrer weiteren Produkte, nicht nur Profis an. Die Ausstattung des Noise-Canceling-Kopfhörers ist mehr auf den Komfort im Alltag als für die Nutzung im Studio ausgelegt.

Lieferumfang und erster Eindruck

Die Shure AONIC 40 werden in einem schönen und hochwertigen Case ausgeliefert. In der mir von Shure zur Verfügung gestellten, weißen Version ist es in einem rosa-cremefarbenen Farbton gehalten. Im Case liegen neben den Kopfhörern ein USB-C Ladekabel und ein 3,5mm auf 2,5mm Klinkenkabel. Ohne die beiliegende Anleitung fällt es schwer zu verstehen, wie die Kopfhörer in das Case passen sollen. Sobald der Trick im Design der Hülle bekannt ist, fällt das Verpacken leicht. Das Case wirkt hochwertig und auch die beiden beiliegenden Kabel machen einen guten Eindruck.

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Design und Verarbeitung

Beim ersten in die Hand nehmen fühlen sich die Kopfhörer hochwertig an. Die Hörmuscheln und der Bügel bestehen aus einem matten Kunststoff. Auch die silbernen Gelenke an der Hörmuschel sind, anders als man denken könnte, nicht aus Metall. Die Ohrpolster sind aus Kunstleder und fühlen sich sehr gut an. Anders sieht es bei der Polsterung an der Innenseite des Kopfbügels aus. Dieser besteht aus einem weichen Gummi, der zwar resistent gegen Verschmutzungen ist, sich aber auch nicht wertig anfühlt. Der Mechanismus, mit dem die Größe des Kopfbügels eingestellt werden kann, ist aus Metall und behält seine Einstellung beim Auf- und Absetzen zuverlässig, ein Punkt der mich bei anderen Kopfhörern dieser Art öfter stört. Der USB-C Anschluss und die 2,5mm Klinke sind unten an der rechten Ohrmuschel verbaut. An selbiger sind auch zwei Lautstärke- und ein Play-Pauseknopf sowie ein weiterer Knopf, um zwischen dem Noise Cancelling und dem Environmental Modus hin und her zu schalten. Auf der linken Seite ist der Einschalt- und gleichzeitig Bluetooth-Pairing-Knopf und die Status-LED zu finden. Insgesamt sind die AONIC 40 OK verarbeitet, besitzen aber kleinere Schwachstellen, die sich entweder nicht hochwertig anfühlen oder ungünstig konstruiert sind. Dieser Punkt bezieht sich hauptsächlich auf die Ohrmuschelgelenke, die auf Grund der Konstruktion aufeinander reiben, dabei knarzen und sich nach kurzer Zeit die Beschichtung an der Innenseiten ablöst.

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Tragekomfort

Beim ersten Aufsetzen fällt die gute passive Abschirmung auf. Die Ohrpolster liegen bei mir angenehm um das Ohr herum, allerdings fängt der Bügel über dem Kopf nach einiger Zeit an unangenehm zu drücken. Das scheint allerdings ein individuelles Problem zu sein, da Personen in meinem Umfeld, die sonst Schwierigkeiten mit Overear Kopfhörern haben, die Shure für längere Zeit tragen konnten. Die Kopfhörer sind 310g verglichen mit ähnlichen Modellen eher auf der leichten Seite angesiedelt.

Einrichtung und App

Über langes Drücken des Einschaltknopfes wechselt der Kopfhörer in den Pairing-Modus. Die Verbindung mit meinen verschiedenen Geräten funktionierte durchgehend schnell und zuverlässig. Die Android bzw. iOS App bietet neben Einstellungen auch einen Equalizer. Er bietet voreingestellte oder selbst konfigurierte Presets. Die Einstellung ist sehr detailliert und hat mich anfangs etwas überfordert. Wenn die Kopfhörer über Bluetooth angebunden sind, wirken sich die Einstellungen auf den gesamten Systemton aus. In der App kann auch die Intensität des ANC und Environmental Modes eingestellt werden.

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ANC und Klang

Die bereits erwähnte passive Abschirmung lässt Geräusche auch ohne ANC (Active Noise Canceling) in den Hintergrund treten. Mit eingeschaltetem ANC werden besonders monotone Geräuschkulissen wie im Zug, Auto oder Flugzeug reduziert. Hohe Töne wie Stimmen werden abgeschwächt, bleiben jedoch hörbar. Auch ohne Hintergrundgeräusche empfiehlt es sich, das ANC einzuschalten, da die Kopfhörer dann besser klingen. Wahrscheinlich, weil sie daraufhin optimiert sind. Klanglich konnten mich die Aonic 40 nicht vollständig überzeugen. Man merkt die Bemühungen ein ausgewogenes und neutrales Klangbild zu erzeugen, das jedoch ein wenig bei den Höhen und Mitten scheitert.

Features und Akkulaufzeit

Der AONIC 40 hat einiges, was ich bisher in ANC Kopfhörern vermisst habe. Die Möglichkeit gleichzeitig zu laden und Musik zu hören ist zwar ein absoluter Ausnahmefall, aber falls es nötig ist, ist es ungemein praktisch. Auch kann der AONIC 40 Sound über USB-C abspielen. Gerade bei Geräten ohne Klinkenanschluss kann das hilfreich sein. Die Akkulaufzeit von 25h, die Shure angibt sind realistisch. Das Aufladen über USB-C war in meinem Test an allen gängigen Netzteilen möglich.

Fazit

Die AONIC 40 haben es mir schwer gemacht, ein endgültiges Urteil fällen. Einerseits sind da die tollen und sinnvollen Features und die gut gemachte App, andererseits aber auch der, in meinen Ohren etwas verbesserungswürdige Klang und die stellenweise weniger hochwertige Verarbeitung. Zieht man für die Beurteilung den mittlerweile etwas gesunkenen Preis von ca. 200€ (249€ OVP) hinzu, verbessert sich der Gesamteindruck etwas. Dennoch gibt es auch in dieser Preisklasse Kopfhörer, die besser klingen oder eine bessere Verarbeitung bieten. Trotzdem denke ich, dass man mit den AONIC 40 glücklich werden kann. Bei Kopfhörern kommt es oft auf das individuelle Empfinden an. Daher empfehle ich jedem der über die Anschaffung eines ANC Kopfhörers nachdenkt, möglichst viel verschiedene Modelle auszuprobieren und testweise zu hören.

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Vielen Dank an die Firma Shure für die Bereitstellung der Kopfhörer.

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