Testbericht: Das ist das Samsung Galaxy S6 edge+

Das in diesem Beitrag die Hauptrolle spielende Smartphone gibt es genau so auch schon einmal in einer kleineren Variante. Gefühlt wurde es als Workaround erfunden und wird von Samsung produziert. Na? War nicht schwer oder? Heute soll es um das Samsung Galaxy S6 Edge+ gehen, welches ich zusammen mit der Samsung Gear S2 Smartwatch einem Test unterziehen konnte. Die Uhr konntet ihr bereits am Freitag bestaunen, deshalb soll heute das passende Smartphone dazu folgen. 

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Ich hatte gerade irgendwas von Workaround geschrieben. Warum eigentlich? Als Samsung vor gar nicht allzu langer Zeit das Galaxy Note 5 vorstellte und sagte, dass Europa nicht in den Geschmack des tollen Phablets kommt, horchten alle auf. Warum? Wieso? NEIN!

Ihr bekommt das Galaxy Note 5 nicht! Dafür aber ein neues S6 edge…äh…nur größer…

Im selben Atemzug öffnete man den Vorhang für ein bereits entwickeltes Modell, was einfach nur größer ist und ein Plus im Namen trägt. Das sollte der Ersatz für das Galaxy Note 5 sein? Stylus? Fehlanzeige! Deshalb ist das Samsung Galaxy S6 Edge+ für mich ein Workaround, Krücke, wie auch immer ihr es bezeichnen wollt. Was aber nicht bedeutet, dass es ein schlechtes Smartphone ist. Aber dazu gleich mehr. By the way scheinen wird das Note 5 ja nun doch zu bekommen. Man kann jedenfalls nicht behaupten, dass Samsung nicht auf die Menge hören würde.

Lieferumfang

Mittlerweile kann man eigentlich ein Quiz durchführen, was in so einer Smartphone-Packung wohl alles drin sein könnte. Die Antwort ist fast immer gleich: In der weißen Verpackung aus Pappe mit einem Samsung Galaxy S6 edge+ Aufdruck findet sich das Smartphone selbst nebst ein bisschen Papierzeug, einem MicroUSB Ladekabel, einem QuickCharge USB Netzstecker und natürlich einem passenden in weiß gehaltenen Headset.

Technische Details

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Was hat  das S6 edge+ denn technisch zu bieten? Zur Ausstattung des großen Samsung Smartphones gehört ein 5,7 Zoll großes Panel mit der hauseigenen AMOLED Technologie, welches mit 2560 x 1440 Pixeln auflöst. Das entspricht der sogenannten QHD Auflösung und ist mit 518ppi wirklich knackescharf. Aktuell mit das beste Display für mich. Der Exynos 7420 Achtkern Chip schlägt im Herzen des Handys und wird durch 4 GigaByte Arbeitsspeicher unterstützt.

Die Hauptkamera auf der Rückseite kann Fotos mit einer Auflösung von 16 Megapixeln knipsen, wobei auch der Selfie-freudige Nutzer mit 5 Megapixeln vorn auf seine Kosten kommen sollte. Der 3000mAh starke Akku bringt das S6 edge+ durch den Tag und ist auch für eine kabellose Aufladung zu haben.

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Mit 154,4mm x 75,8mm x 6,9mm ist das Samsung Galaxy S6 edge+ nicht gerade klein, genauer gesagt ist es riesig. Mit 153 Gramm ist das Smartphone nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer. Als Betriebssystem kommt natürlich Android zum Einsatz, im Moment noch in der Version 5.1 Lollipop. Das Marshmallow Update sollte aber nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

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Ich muss an dieser Stelle mal was zum Speicher loswerden. Das Samsung Galaxy S6 edge+ kann in zwei verschiedenen Speichervarianten gekauft werden: 32 und 64 GigaByte. Bei meinem Testmodell waren von den 32 noch gut 24 Gigabyte zur freien Verfügung. Das ist für multimediale Typen nicht wirklich toll, da der Speicher nicht erweiterbar ist. Mit 4K Videoaufnahmen, ein paar Videos und Musik hat man diesen Speicher ruck zuck gefüllt. Auch 64 GB sind da für viele nicht ausreichend, gerade wenn man viel 4K Material mit der Kamera aufnehmen möchte. So ist man immer damit beschäftigt zu gucken, was noch auf dem Handy verbleiben soll und was aus Speichergründen besser auf dem PC gelagert werden sollte. Man könnte jetzt hier natürlich die Cloud als Musikressource etc. ins Feld führen, aber welcher deutsche Mobilfunkkunde hat schon mehr als 1GB Datenvolumen pro Monat übrig. Dafür ist die mobile Datenübertragung in unseren Breiten einfach viel zu teuer. Samsung kann hier ruhig ein 128GB Modell rausbringen. Das hat man ja beim normalen Galaxy S6 auch geschafft. Umso verwunderlicher, warum man bei dem edge+ nur zwei Modelle zur Verfügung stellt.

Verarbeitung & Design

Spätestens seit dem Galaxy S6 ist klar: “Plastikbomber” sind die aktuellen Samsung Smartphones keine mehr. Glas und Metall genauer gesagt Aluminium dominieren das Gerät. Auf der Rückseite findet man die “Samsung” Aufschrift, den LED Blitz, einen Sensor zur Messung der Herzfrequenz und der Sauerstoffsättigung im Blut und der Kamerabuckel, der dem ein oder anderen sicher stören könnte. An der rechten Seite befindet sich der Power-Button, der wie die Volume Buttons auf der linken Seite einen guten Druckpunkt hat. Am oberen Rand hat Samsung den Slot für die SIM Karte und ein Mikrofon versteckt. Ja – kein Infrarotsensor mehr da! Bleibt noch zu erwähnen, dass unten wieder ein Mikrofon verbaut ist, außerdem der micro USB Port und ein Lautsprecher Platz finden. Der Speaker kann Medien laut wiedergeben, klingt aber nicht mehr als “okay”.

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Auf der Vorderseite findet man neben dem riesigen QHD Display den Home Button mit Fingerabdrucksensor, einen Multitasking- und einen Zurück-Button. Das Display ist an beiden Seiten abgerundet, wobei man an der Rückseite gerade und scharfe Kanten hat. Das macht das Smartphone an den Rändern sehr dünn, aber nicht unbedingt zum Handschmeichler. Außerdem ist es verdammt rutschig! Dazu macht die Größe das Handling noch schwerer.

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Die Verarbeitung des Gerätes ist dennoch in allen Belangen sehr gut.

Software & Bedienung

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Auf dem Telefon läuft wie bereits erwähnt Android 5.1 Lollipop, welches durch die Touchwiz Oberfläche angepasst wurde. Auch hier hat man im Vergleich zu damaligen Zeiten extrem nachgebessert und das System so gut es geht von Bloatware befreit. Nett ist auch die Theme-Funktionalität, die dem Nutzer die Möglichkeit gibt, das Aussehen des Systems nach eigenem Gusto anzupassen. Ich habe mir natürlich gleich ein an Stock Android angelehntes Material Design Theme drüber gebügelt.

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Im Großen und Ganzen kann man bei der Bedienung des Galaxy S6 edge+ eigentlich nicht viel bemängeln. Eigentlich? Ja eigentlich, denn seltsamer Weise, hat man trotz der potenten Hardware immer mal wieder kleine Zuckler oder Ruckler im System. Das sollte eigentlich nicht passieren. Woran das genau liegt? Touchwiz? Speichermanagement? Keiner weiß es. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Im Geekbench liegt das Galaxy S6 edge+ mit 1487 Punkten im Single-Core und 5121 Punkten im Multi-Core Score mit auf den ersten Plätzen. Performance ist also da! Das merkt man auch  im System: Alles läuft flüssig (bis auf die Zuckler), Multitasking klappt sehr gut und auch im Gaming-Bereich kann man dem Smartphone mit aktuellen Titeln nicht viel vormachen. Erstklassig.

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Was mir  während der Benutzung aber immer wieder aufgefallen ist: Durch die Größe musste ich das Handy größtenteils mit zwei Händen bedienen. Eine Hand hält das Gerät, die andere arbeitet. Durch die schmalen Ränder und das Umfassen der Hand zum Halten des Gerätes, ist es mir immer wieder passiert, dass mein Handballen an der linken abgerundeten Displaykante auflag. Klingt nicht schlimm sorgt aber für ein unerfreuliches Problem. Während man mit der rechten Hand den wirklich genialen Screen bedient, interpretiert das Panel den Handballen ab und an als Touch! Schlecht, wenn man schreibt und auf einmal irgendwelche komischen Buchstaben dazwischen sind oder der eigentlich gewollte Druck nicht funktioniert, weil der Handballen aufliegt. In einem folgenden Modell sollte Samsung hier entweder den Rand dicker machen oder eine Handballenerkennung im abgerundeten Rand des Panel platzieren. Mich hat dieses Phänomen wirklich gestört.

Was ich irgendwie überflüssig fand sind die Softwarefeatures für die Ränder. Bis auf die Wecker/Uhrfunktion (der Rand zeigt dann nur die Uhrzeit an, der Rest bleibt schwarz) habe ich keines der Funktionen wirklich genutzt. Die Möglichkeit VIP Kontakte und Apps auf ein Randmenü zu legen (wischt man von rechts oben ins Display) ist ja ganz nett, um die Sachen im Schnellzugriff zu haben, aber wirklich nutzen? Ganz hart gesagt könnte man diese Funktionen auf jedem beliebigen Smartphone installieren. Dazu brauch man keine abgerundeten Kanten.

An dieser Stelle kommt wieder die Galaxy Note 5 Diskussion ins Spiel. Irgendwie als Ersatz gedacht, kann das Galaxy S6 edge+ die Erwartungen nicht erfüllen und hat nicht halb so nützliche Softwarefeatures an Board wie ein Note. Was will das Telefon also sein? Einfach nur ein großes S6 edge, was dennoch gut und schnell funktioniert.

Fitness

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Im Gear S2 Test versprach ich noch einmal näher auf das Thema Fitness einzugehen, was ich hiermit erledigen möchte. S-Health – so heißt die App, die Samsung als Datensammler rund um Gesundheits- und Körperdaten vorgesehen hat. Prinzipiell kann S-Health fast alle relevanten Gesundheitsdaten aufnehmen. Apple Health ist da noch einen Tick genauer und bietet mehr Datenquellen an. Dennoch finden sich in der (für meinen Geschmack) hübscheren Version von Samsung genügend Daten, die den Otto-Normalverbraucher interessieren. Über den Sensor am S6 edge+ kann man das Stresslevel, den Sauerstoff-Sättigungswert im Blut und den Puls messen. Über zusätzliches Zubehör kann man dann noch Gewicht, Blutdruck etc. synchronisieren lassen.

Schritte werden aus der angeschlossenen Smartwatch oder dem Handy selbst ausgelesen. Neben den üblichen Möglichkeiten sich aktuelle Werte anzusehen, hat man hier auch eine Übersicht über die vergangenen Tage, Wochen usw. Theoretisch könnte man in S-Health auch das Essen protokollieren.

Über die App können außerdem Workouts gestartet werden, die man in verschiedene Typen gepackt hat. Das sollte jeder aus diversen anderen Apps bereits kennen. Zusätzlich dazu bietet Samsung noch sogenannte “Programme” an, die den Nutzer zu einem bestimmten Ziel führen sollen. “Babyschritte bis 5km” versucht den Hobby-Sportler schrittweise an einen 5km Lauf heranzuführen. Ganz nett eigentlich. Die Auszeichnungen gibt es natürlich auch, die motivieren oder eben auch nicht. Zur Übersicht für euch noch ein paar Screenshots:

Kamera

Das Samsung in den letzten Smartphones auch immer eine gute Kamera verbaut hat, ist auch kein Geheimnis. Aber kann die Cam des edge+ auch was? Meiner Meinung nach ja und zwar richtig gut. Die Hauptkamera knipst mit 16 Megapixeln und besitzt einen optischen Bildstabilisator. Das ist besonders wichtig, wenn man Videos aufnimmt und nicht ganz so ruhige Hände hat.

Die Auslösezeit der Linse ist auch in dunklen Szenen sehr gut und die Bilder sind gestochen scharf und überzeugen mit knackigen Farben. Meiner Meinung nach sind die Farben einen Tick übersättigt aber das gefällt mir ganz gut. Hier hat jeder so seinen persönlichen Geschmack. Der Blitz schafft auch bei Dunkelheit ein relativ gut ausgeleuchtetes Bild, obwohl man bei einem Smartphone-Blitz eh nicht viel erwarten sollte. Beim genauen Betrachten fällt aber auf, dass das Image-Processing von Samsung die Bilder leicht überschärft zeichnet. Ansonsten ist das hier ganz großes Kino was Samsung mit der Kamera produziert.

Akkulaufzeit

Wir erinnern uns: Das Smartphone hat einen 3000 mAh starken Akku und muss damit den Exynos Chip und ein QHD Panel versorgen. Das liest sich auf den ersten Blick auch nicht besonders hoffnungsvoll. Die Batterie hielt bei mir mit moderater Nutzung (Firmenmails lesen/schreiben, Facebook, Twitter etc.) so knapp über den Tag. Ich bin meist auf 4 Stunden Screen On Zeit gekommen, was jetzt nicht die Wucht ist, aber für viele ausreichend sein könnte. Sollte der Akku doch mal eher leer sein, hilft die Quickcharging Funktion, die das Smartphone innerhalb einer halben Stunde wieder auf ca. 60% Ladung bringt. Drahtloses Laden ist übrigens auch problemlos möglich.

Fazit zum Samsung Galaxy S6 edge+

Das Samsung Galaxy S6 edge ist ein gutes Handy ohne Frage, aber meiner Meinung nach lässt es sich schwer einordnen. Wenn ich auf der Suche nach einem großen Handy bin, mit dem ich arbeiten möchte, würde ich aktuell wahrscheinlich eher zu einem Galaxy Note 4 greifen, da es billiger ist, die besseren Softwarefeatures mitbringt, einen Stift hat und die Möglichkeit zur Erweiterung des Speichers besitzt. Das Galaxy S6 edge+ besitzt meiner Meinung nach kein einzigartiges Kaufargument gegenüber anderen Phablets, es sei denn man benötigt und benutzt auch die Features des Randes.

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Wenn man sich dennoch für das S6 edge+ entscheidet, wird man die Entscheidung nicht bereuen. Das Smartphone bringt den Nutzer gut durch den Tag, ist sehr gut verarbeitet und bringt TOP Hardware mit. Die Kombi aus Größe und der sehr guten Kamera könnte ein schlagkräftiges Argument für den Kauf sein, denn die Bilder sind wirklich sehr gut. Die fehlende Erweiterungsmöglichkeit des Speichers, macht es aber schwierig viel Multimedia-Content auf dem Smartphone zu lagern.

Hier muss letztenendes jeder für sich entscheiden und vorher sondieren, was man genau benötigt. Wer am Ende beim edge+ landet muss 640€ für die 32GB und 860€ für die 64GB Variante hinlegen. Die Farbwahl müsst ihr dann zwischen Schwarz, Silber und Gold treffen.

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Vielen Dank an Samsung für die Bereitstellung des Testgerätes!

Folgt mir ^^

Veröffentlicht von

https://www.stereopoly.de

Ist beruflich im SAP Geschäft tätig, seit 2015 nach langer Pause aber wieder in der Blogosphäre unterwegs. Hat eine attestierte „Technik-Macke“ mit einer Vorliebe für Apple-Produkte.

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[…] meinem Samsung Galaxy S6 edge+ Test hatte ich schon einmal kurz erwähnt, dass Samsung nun doch vorhaben könnte, dass Samsung Galaxy […]

Frank
7 Jahre zuvor

Spielt das Telefon auch Hi-Res Dateien so zb im Flac Format ab ?

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