Einen echten Preisbrecher hat HTC da mit dem Android-Smartphone auf den Markt geworfen: Nur rund 280 Euro kostet es laut unverbindlicher Preisempfehlung, wobei es in der freien Wildbahn schon für unter 220 Euro gesichtet wurde. Für das Geld bekommt man Touchscreen, GPS-Navigation, UMTS/HSDPA, WLAN, UKW-Radio und eine 5-Megapixel-Kamera. Fragt sich, wo ist der Haken?
Smartphones dieser Ausstattungsklasse kosten sonst mindestens doppelt so viel. Trotzdem ist die Ausstattung des Wildfire für ein Smartphone absolut vollständig. Schon beim Auspacken liegt das Gerät angenehm leicht und trotzdem wertig in der Hand. Besonders gefällt der für ein Smartphone ohne Tastatur etwas kleinere Touchscreen – man hat mehr als bei den großen Brüdern und Boliden der Konkurrenz wieder das Gefühl, ein Telefon in der Hand zu halten. Das Handy hat 512 MB Speicher, von denen noch 2/3 frei sind. Für Bilder, Musik und sonstige Daten ist im Serienumfang noch eine microSD-Karte mit 2 GB eingebaut, die problemlos durch eine andere ersetzt werden kann, die bis zu 32 GB groß sein darf.
Das installierte Android mit seinen Anwendungen und Apps ist in der Lage, das bis zu 7,2 Mbit schnelle HSDPA auszureizen. Der GPS-Emfpänger wird mit Google-Maps gefüttert, wobei die Beta von Googles Navigationssoftware bereits integriert ist, so dass das Handy ohne zusätzliche Kosten als echtes Navi genutzt werden kann – was allerdings mit der mobilen Internetverbindung steht oder fällt. Ein vernünftiger Datentarif ist sowieso Pflicht, da das Gerät E-Mail über POP/IMAP, Google Mail und Exchange empfängt, sowie Clients für Facebook, Twitter oder auch Flickr und natürlich YouTube vorinstalliert sind. Abgerundet wird das ganze durch einen PDF-Reader und die Software Quickoffice von HTC, die die gängigen Microsoft-Formate anzeigen kann.
Beim Einlegen der SIM-Karte fällt der ziemlich große Akku auf. Tatsächlich kommt das Gerät mit einer Akku-Ladung ziemlich weit. Ich hatte es leider nicht lang genug, um es mit verschiedenen Nutzungsarten zu testen, aber im Gegensatz zu den meisten größen Smartphones mit Touchscreen ist der Akku abends nicht leer – und das trotz einiger Herumspielerei. Geladen wird es über microUSB, was sehr praktisch ist, wenn man gerade kein eigenes Ladegerät zu Hand hat. Schließt man es an einen PC an, hat man die Möglichkeit, das Handy zu synchronisieren, es als externe Festplatte zu einzubinden oder einfach nur den Akku aufzuladen.
Daran dass Android im Vergleich zu iOS oder webOS etwas umständlicher zu bedienen ist, wird sich der Anwender schnell gewöhnen – bis heute ist noch fast jedes Handy anders und erfordert Einarbeitung. Das Arbeiten mit dem Touchscreen ist angenehm flüssig. Performance-Mängel, die in anderen Testberichten beschrieben wurden, konnte ich nicht feststellen. Obwohl ich ziemlich ungeübt darin bin, auf einem Touchscreen zu tippen statt auf echten Tasten, kam ich mit der eingeblendeten QWERTZ-Tastatur viel besser zurecht als erwartet.
Was allerdings keinen Spaß macht: Die Auflösung des Touchscreens in Verbindung mit dem schlechten Browser. Touchscreens sind mit das teuerste an aktuellen Smartphones und HTC ermöglicht den niedrigen Preis durch niedrige Auflösung. Die ist mit 240 x 320 Pixeln ungewöhnlich grob – solche Werte haben sonst klassische Handys mit viel kleinerem Display. Das stört zwar gar nicht beim Bedienen des Wildfire und Benutzen der verschiedenen Apps, verleidet aber das Benutzen des Browsers: Die allermeisten Webseiten geraten schwer lesbar.
Das ist schade, sind doch Smartphones dieser Bauart als kleine Surfmaschinen gedacht. Eben falls enttäuschend ist die Bildqualität der 5-MP-Kamera. Unterm Strich ist also das Wildfire ein echtes Kompromiss-Smartphone um einen niedrigen Preis zu ermöglichen. Wer wirklich eine kleines Surfgerät fürs Internet hat und in der Preisklasse bleiben will, kommt derzeit um den Palm Pre nicht herum, dessen Kamera allerdings auch nicht besser ist. Ein Gerät mit guter Kamera gibt es allerdings in der Preisklasse so gut wie gar nicht, es sei denn, man verzichtet darauf, ein Touchscreen-Smartphone zu nehmen und greift zu den klassischen Foto-Handys von Nokia oder Sony-Ericsson. Wem diese beiden Punkte weniger wichtig sind, bekommt mit dem HTC Wildfire sehr viel Smartphone für wenig Geld.
Technische Daten:
- Kopfhörer Anschluss 3,5 mm Klinke
- Akkukapazität 1.300 mAh
- Social-Network-Dienste
- 3,2 zoll TFT-Display (240 x 320 Pixel)
- virtuelle Tastatur, optische Maus
- kapazitiver Touch-Screen mit Zweifinger-Zoom, Multi-Touch
- Prozessor (CPU) 528 MHz
- UKW-Radio
- GPS (Global Positioning System)
- W-LAN
- Frequenzband: Quadband
- Gewicht: 118,0 Gramm
- OS: Android 2.1 Eclair
- Kamera: 5 MP
- Autofokus: ja
- LED Blitz
- Standby-Modus: 480,0 h
- Kommunikationsdauer: 8,1 h
- Displaygröße: 3,2 Zoll
- Freisprech-Funktion: ja
- Größe: 106,75 x 60,4 x 12,9 mm
- Speicher (intern): 512,0 MB
- wechselbarer Speicher: Micro SecureDigital (Micro SD)
- (Navigations-) Software: Google Maps
- Absorptionsrate: 5,0 W/kg
- Micro-USB-Ladestecker ja
- Bluetooth 2.1
- max. Speichergröße: 32,0 GB
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[…] eine physische Tastatur besitzt, sollte sich das HTC Wildfire näher ansehen. Dieses hatten wir kürzlich als Testgerät in der Redaktion. Es ist im Preisvergleich schon ab ca. 220 Euro zu haben – bei Amazon kostet es ca. 280 […]
Mobiles Internet gefragter denn je…
Der Artikel gefällt mir … Deshalb sende ich dir diesen Trackback ;)…
[…] relativ schwachen technischen Daten des Smartphones, die denen des Mittelklasse Android-Phones HTC Wildfire ähneln. Es wird allem Anschein nach über einen 528 MHz-Prozessor, 512 MB ROM und 384 MB […]
[…] HTC Wildfire wurde bereits von uns getestet und für gut befunden. Das Wildfire ist sowohl bei Amazon, als auch recht günstig im […]
Mein HTC Wildfire verweigert strikt die Kontaktaufnahme mit meinen PC´s.
Nachdem ich HTC Sync 3.0.5511 installiert habe meldet der Rechner nach Anschluß des HTC “USB-Gerät wurde nicht erkannt”. Im Gerätemanager taucht dann lediglich ein “Unbekanntes Gerät” unter USB Root Hub auf.
Jeglicher Versuch, das Wildfire mit einem PC zu verbinden schlägt fehl. Egal, ob auf dem Rechner Win XP, Vista oder Win 7 installiert ist.
Dies scheint ein Problem zu sein welches HTC nur schwer in den Griff bekommt. Denn HTC selbst kann nicht herausfinden, warum es bei einigenGeräten funktioniert, andere aber Macken haben.
Einziger Ausweg: Das Gerät muss nach HTC eingeschickt werden (keine Ahnung, was dann dort mit dem Wildfire passiert…). Wer sich also für dieses Gerät interessiert (vor allen Dingen gebraucht…) sollte sich also vorher vergewissern das diese Funktionalität auch gegeben ist.
Ansonsten ist das HTC Wildfire aber durchaus empfehlenswert!