TweetMe: Genialer Twitterclient für den Palm Pre

“Tweed” war der Platzhirsch unter den Twitterclients für den Palm Pre, aber nur bis kürzlich “TweetMe” im App Store auftauchte. Erst hatte ich wenig Lust, die App zu testen – mein Unmut verwandelte sich aber schnell in Begeisterung. TweetMe ist eindeutig die Investition von 1,98 Euro wert und das längst nicht nur wegen der schöneren Optik.

Die Programmierer von “TweetMe” haben sich sehr viele Gedanken zur Usability gemacht. Ein Hauptkritikpunkt an “Tweed”: Immer wieder ist es mir passiert, dass ich beim Scrollen durch die Timeline mit einer Wischbewegung versehentlich einen Link in einem Tweet erwischt habe, was dann eine Webseite öffnete. Oder ein Twitpic, das ich gar nicht sehen wollte. Oder das Kürzel eines User, woraufhin mir dessen Twitter-Profil angezeigt wurde. Immer wieder wurde mein Arbeitsfluss unterbrochen. “TweetMe” macht es anders: Um auf all diese Dinge zuzugreifen, muss man einen Tweet explizit antippen.

Das klingt zunächst ein wenig unpraktischer, ist es dann aber im Alltag gar nicht. Hat man den Tweet geöffnet, gelangt man von dort aus zu weiteren Funktionen wie Information über den betreffenden Twitterer oder kann die Links im Tweet öffnen. Besonders schön gelungen ist die Integration von Twitpic: Um Bandbreite zu sparen werden Bilder in der Timeline zunächst nicht angezeigt, im geöffneten Tweet dann aber als Thumbnail, den man sich vergrößern lassen kann. Das Hochladen von Bildern ist natürlich ebenso praktisch gelöst.

Was mich besonders freut, sind die Benachrichtigungen. Ich war immer ein wenig neidisch auf iPhone-Besitzer, die sich mit Apps wie “Boxcar” über Direct Messages und Replys benachrichtigen lassen können, auch wenn sie ihren Twitter-Client gerade gar nicht offen haben. “TweetMe” kann das auch und macht es auch so, wie es sich unter webOS gehört, am unteren Rand der Touchscreens ohne den Anwender zu stören. Ob überhaupt, worüber und wie häufig man benachrichtig werden möchte, lässt sich frei konfigurieren.

Ebenfalls sehr praktisch ist eine “Home”-Schaltfläche unten rechts, die mit dem Daumen sehr gut zu erreichen ist. Ein solcher Button folgt zwar eher nicht den Konventionen von webOS, was aber nichts macht. Wischbewegungen im Gestenbereich usw. funktionieren auch in “TweetMe” wie erwartet. Über diesen Home-Button gelangt man in eine Reihe von Menüpunkten, die kaum Wünsche offen lässt:

  • Sich seine eigenen Tweets anzeigen lassen
  • Direkt zu den Tweets eines auszuwählendenden Twitterers wechseln
  • Die eigene Info-Seite anzeigen lassen
  • Nachsehen, welche Twitterer sich in der Nähe aufhalten, (wozu man im Palm den Zugriff aufs GPS und auf twitter.com “Location Tweet” einschalten muss)
  • Drafts: “TweetMe” ermöglicht, einen Tweet zunächst als Entwurf zu speichern, ohne ihn zu versenden und speichert halb geschriebene Tweets beim Beenden auf Wunsch ebenfalls ab.
  • Und natürlich in der untersten (am leichtesten erreichbaren) Reihe die Timeline, die Direct Messages, die Suchfunktion und die Favoriten

OK, “TweetMe” kostet etwas Geld, aber man sollte nicht vergessen, dass “Tweed” derzeit auch nur während der Beta-Phase kostenlos ist. Das wirklich einzige Manko von “TweetMe”: Es kann nur einen einzigen Twitter-Account verwalten. Derzeit der einzige Grund, warum ich “Tweed” noch als Zweit-Client auf dem Pre behalte.

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Frechdachs
13 Jahre zuvor

Netter Testbericht. Sicher: TweetMe sieht klasse aus und wirkt auf den ersten Blick durchdacht. Beschäftigt man sich näher damit fällt auf, dass Multiaccounts fehlen und das App an den Systemresourcen zerrt… Leider. So dasses schon mal vorkommt, dass das komplette System langsamer wird.
Du bemängelst, dass es bei Tweed vorkommen kann, dass Links zu Bildern und/oder Webseiten unbeabsichtigt geöffnet werden, wenn du die Timeline durchscrollst – lässt aber völlig außen vor, dass man Links in der Timeline über Tweed deaktivieren kann.
Thema Benachrichtigungen: dies ist ebenfalls in Tweed (wie auch anderen Twitterclients) vorhanden, die dich auch bei nicht laufender App über neue Tweets etc benachrichtigen. Nachteil: saugt Akku!
Der Testbericht, wenn man ihn so nennen mag, wirkt daher nicht sonderlich ausgereift und tiefer gehend. Vielleicht ja beim nächsten Mal ^^

(M)Ein Leben in der Cloud | SchiefGedacht
12 Jahre zuvor

[…] abzuschließen kommt dann noch Twitter ins Spiel. Früher habe ich dafür TweetMe genutzt, doch da das leider sehr langsam ist und auch scheinbar nicht mehr weiterentwickelt wird, […]

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