Wie Ihr wisst, finden am 27. September 2009 die Bundestagswahlen statt. Dann hat man wieder die Qual der Wahl auf dem Wahlzettel seine zwei Kreuzchen zu machen – doch wo? Am 4. September geht die Antwort zu der großen Frage wieder einmal online.
Im gestrigen Artikel hatten Blumentopf bereits auf einen Weg der Entscheidungsfindung hingewiesen: „Geh einfach für fünfzehn Minuten auf Wahl-O-Mat.de.“ Das ist in der Tat ein sehr weiser Rat, denn mithilfe dieser Website der parteiunabhängigen Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) lassen sich rasch solche Parteien sondieren, die den eigenen politischen Schwerpunkten entsprechen.
Der Wahl-O-Mat bietet dem unentschlossenen Wähler die Möglichkeit seine eigenen Interessen und politischen Einstellungen mit den Parteiprogrammen anhand von 30 Thesen zu vergleichen. Diese Thesen werden von einer Redaktion aus JungwählerInnen in einem mehrstufigen, wissenschaftlich begleiteten, Prozess entwickelt.
Im Laufe dieses Entwicklungsprozesses werden 60 charakteristische Thesen erstellt, die den verschiedenen zur Wahl stehenden Parteien auf Landes- und auch auf Bundesebene zugesandt werden. Zu dieser Liste sollen sie, wie auch später die Wähler, Stellung in Form der Auswahlparameter Zustimmung, Ablehnung oder Neutral nehmen. Die im Anschluss zurückgesandten Resultate der Befragung werden nun einer statistischen Überprüfung unterzogen. Die Thesen, bei denen es keine hinreichende Unterscheidung zwischen den Parteien gibt, werden nicht in die endgültige Wahl-O-Mat Liste aufgenommen.
Wenn der Wahl-O-Mat morgen (04.09.2009) online geht, könnt ihr also aus den vielen Thesen auswählen, ob Ihr ihnen zustimmt, ihnen neutral gegenübersteht, oder gar nicht zustimmt. Thesen, die euch nicht interessieren oder ihr keine Stellung dazu beziehen wollt, könnt ihr überspringen. Vor der Berechnung der Werte habt ihr auch noch die Möglichkeit bestimmte Thesen, die euch besonders am Herzen liegen, stärker zu gewichten. Wer sich also zum Beispiel für den Atomausstieg und Green IT interessiert, setzt seinen Schwerpunkt auf energiepolitische Themen. Am Ende werden die Parteien angezeigt, die am ehesten eurer Einstellung entspricht.
Noch ein paar Informationen zum Wahl-O-Mat: Bereits 2002 ist eine erste Version dieses Beratungsdienstes zur Bundestagswahl online gegangen. 2005 hatte die Seite bei der letzten Bundestagswahl mehr als 5,1 Millionen Nutzer . Auch zu insgesamt 11 Landtagswahlen wurde extra ein Wahl-O-Mat erstellt. Neben den hohen Nutzerzahlen – bis zum August 2009 hatte das Portal 12 Millionen Besucher – hat die Seite auch schon einige Preise eingeheimst. 2003 ist es als eines der 25 besten politischen Online-Tools auf dem 4th World Forum on e-Democracy, “Changing the World” ausgezeichnet worden. Auch hat es 2006 im Rahmen der Kampagne “Land der Ideen” einen Preis als einer von 365 Orten erhalten. Wer mehr über den Wahl-O-Mat erfahren und Erläuterungen zu seinen eigenen Ergebnissen wissen möchte, kann sich auf der Faktenseite der bpb informieren.
Am Ende wird euch durch den Wahl-O-Mat nicht die Entscheidung abgenommen, wen ihr konkret wählen sollt. Anhand der Parteienliste, die durch eure Klicks entstanden ist, habt ihr aber eine engere Auswahl. Aufstehen, zum Wahllokal gehen und wählen, müsst ihr trotzdem noch.
Für solche, die sich nicht bis morgen gedulden können: Auf Christoph Kochs Website habt ihr die Möglichkeit euch eine Übersicht über die Schwerpunkte der Wahlprogramme zu verschaffen. Hier hat er einen etwas anderen Wahl-O-Mat erstellt.
- In eigener Sache: Einer geht, zwei neue kommen - 25. Oktober 2011
- Nokia 900 – Ist dies das neue Windows-Phone-Flaggschiff? - 25. Oktober 2011
- Nokia World 2011 – Was wird’s geben? - 25. Oktober 2011
der wahlomat wird ja von manchen kritisch beäugt, aber in den meisten fällen ist er wirklich ein hilfreiches tool um die eigene position in der deutschen parteienlandschaft zu finden. gerade mit fünf (oder mit piraten sechs) parteien, die am bundestag anklopfen verliert man ja schnell mal den überblick… wie auch wenn die parteien ihre programme zu oft nach dem jeweiligen zeitgeist verfassen.
bei der berliner lesebühne surfpoeten bin ich übrigens überraschenderweise auf eine wahlomat-alternative gestoßen: https://www.surfpoeten.de/wahlhilfe auch ganz interessant
[…] eingestellt sind. Da kann eine Kontrolle sehr aufschlussreich sein. Heute ist es soweit: Wieder einmal tritt der Wahl-O-Mat an, um den Leuten dabei zu helfen, die richtige Partei zu finden. Insgesamt […]
Hi,
der von Surfpoeten macht auch nur das vom Wahl-O-Mat mit anderen Fragen nach.
Schau Dir mal den an:
http://www.wahlbot.de
Da werden die Begründungen bewertet und nicht die Thesen. Damit ist es allerdings auch weit aus umfangreicher 😉
Gruß
[…] sich noch nicht entschieden hat, kann zur Inspiration den Wahl-O-Mat der bpb zu Hilfe nehmen. Für eine kurzweilige Unterhaltung hat sogar der Deutsche Bundestag […]
@marc
Den Surfpoeten-Wahlomat gab es bereits vor dem der Bundeszentrale. Es ist also umgekehrt.
[…] in den letzten Wochen nicht an diesem Thema vorbei und präsentierten euch Artikel, wie “Uah – Wen soll ich nur wählen? Der Wahl-O-Mat hilft!“, “Deutschland im Wahlkampf 2.0” und Weitere. Wenn man die Schlagzahl der Artikel […]