Irgendwie war es zu erwarten, dass Google noch weiter die Hardwareschiene bedienen wird. Nach dem Nexus One und den Verlautbarungen auch Tablets-PCs und Netbooks auf den Markt zu werfen, hat aber wohl niemand vermutet, dass der nächste Streich Set-Top-Boxen werden könnten. Zusammen mit Intel und Sony wird laut der New York Times an so einem Gerät gewerkelt.
Für Intel und Google bedeutet dieser Plan einen Fuß in die Unterhaltungselektronik zu bekommen – ein Feld, in das beide Konzerne noch nicht weit vorgedrungen sind. Für Sony ist dieser Sektor zwar ein alter Hut, doch kommt der Elektronikriese mit seinen Preisen und der Technologie nicht mehr hinterher. Daher stellt dieses für alle Seiten eine wichtige Partnerschaft dar. Das Ziel dieser Kooperation ist es, eine Technologie zu entwickeln, die das Thema der letzten IFA in Berlin war: Der Hochzeit von Fernsehen und Computer.
Zwar gibt es einige Set-Top-Boxen, wie zum Beispiel Apple TV und andere, die einen Zugang zum Web über einen Fernseher ermöglichen, doch die Steuerung soll noch einfacher werden, sodass zum Beispiel der Wechsel von Twitter zu Picasa wie das Umschalten von einem Kanal zum anderen funktionieren soll.
Natürlich wird das Betriebssystem der Wahl Android sein, das zurzeit für Smartphones eingesetzt wird und auf diesem Sektor sehr erfolgreich ist. Android soll, so der Plan, von Entwicklern an die speziellen Bedürfnisse einer TV-Plattform angepasst werden. Bereits im Sommer sollen laut Plan erste Ergebnisse zu sehen sein.
Neben Set-Top-Boxen, deren Rechenzentrum Intel Atom Prozessoren sein sollen, könne die Technologie auch direkt in Fernseher integriert werden, sodass keine zusätzlichen Gerätschaften notwendig sein werden. Vermutlich wird Sony dann zu den ersten gehören, die solche Produkte auf dem Markt feil bietet. Über diese Zusammenführung von Internet und Fernsehen lassen sich dann Inhalte aus dem Web, direkt über eine angepasste Nutzer-Oberfläche, direkt über das Fernsehgerät ansehen. Das Dreigestirn hat auch schon bei Logitech angeklopft, die bekanntlich eine hohe Expertise in Hightech-Fernbedienungen besitzen, die für die Steuerung einer komplexen Set-Top-Box notwendig ist.
Im Angebot des kommenden Fernsehangebots wird neben dem Surfen, das angeblich über einen angepassten Chrome Browser gehen soll, auch YouTube (gehört ja zu Google) und andere Video-Streaming Kanäle und Websites eine tragende Rolle spielen. In den USA wird Hulu.com eingebunden, ein Portal, das TV-Shows, Serien und Filme über das Web streamt.
Ich habe den Eindruck, als könnte der Streit zwischen Google und Apple immer böser werden. Auf einer persönlichen Ebene ist er angeblich ja bereits angekommen.
[via Gizmodo]
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Das Google in das TV-Geschäft einsteigen will, ist doch nichts neues. Pläne dafür waren doch schon länger bekannt und da ist es umso erstaunlicher, dass sich Apple traut, bei derart überlegener Konkurrenz, überhaupt in diesen Markt vorzustoßen.
Da war auch eindeutig ein großer Fehler von Apple. Für das Apple tV interessiert sich kein Mensch.
Von Googles Plänen in den TV Markt einzusteigen habe ich vorher noch nix gehört.die Entscheidung fand ich genauso abwegig wie Apples.
Doch ich bin gespannt, was Google mit Intel und Sony da zusammenbrauen wird.
Eigentlich ist der Weg nicht schlecht. Jeder kann ein Fernsehgerät anbieten, aber die Software und das Programm ist ein Teil der Kunst und ein zusätzlicher Faktor bei der Kaufentscheidung.
Eventuell ist es noch zu früh, aber ich bin mir sicher das diese Idee in der Zukunft durchsetzten wird.
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