In einem Urteil hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe beschlossen, dass Google beleidigende Suchvorschläge löschen müsse, wenn der Betroffene dies verlange. Der Kläger hatte gegen Google geklagt, das er laut der Suchvorschläge Googles mit Scientology in Verbindung gebracht wurde. Das Gericht bestätigte den Wunsch des Klägers und Google muss nun nachkommen.
Geschichten wie diese haben wir alle schon einmal gehört. Nachdem Bettina Wulff wegen einer heiklen Vorgeschichte durch die Presse fast täglich mit neuen “Enthüllungen” bloßgestellt wurde, wollte sie Suchanfragen löschen lassen, die ihren Namen mit dem Rotlichtgewerbe in Verbindung brachten. Gab man in die Google Suchzeile ihren Namen ein, so waren die ersten Treffer allesamt Hinweise auf eine bewegte Vergangenheit. Ihre Klage gegen Google wurde verschoben, nachdem man das Urteil dieses Prozesses abwarten wollte.
Der betroffene Kläger heute wurde in den Suchvorschlägen Googles mit Scientology in Verbindung gebracht. Ebenfalls wurde bei der Suche des vollen Namens der Zusatz “Betrug” mit angezeigt. Dem Kläger wurde erst jetzt Recht zugesprochen nachdem er vor dem Landesgericht mit seiner Klage scheiterte. Er sehe sich nicht nur in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt, sondern begründete dies als geschäftsschädigend.
Seit 2009 zeigt Google bei Suchergebnissen Vorschläge an, die dem Nutzer helfen können, den Suchterm zu wählen, der sie zu den richtigen Ergebnissen bringt. Die Verbindungen, die angezeigt werden, basieren auf Suchen, die bereits schon einmal durchgeführt wurden. Suchen also viele Nutzer nach einer bestimmten Wortkette, so bietet Google diese auch anderen Nutzern an.
Das Urteil zu diesem Prozess ist kritisch zu sehen, denn es könnte dazu führen, dass sich die Vorschläge so leicht zensieren lassen. Auch wenn sie nur in den seltensten Fällen die Entscheidung beeinflussen, wonach der User sucht, geben sie dennoch ein Feedback darüber, was andere Menschen zu dem Thema interessiert.
Was haltet ihr von diesem Urteil? Denkt ihr, Google sollte die Vorschläge ganz deaktivieren oder einschränken?
– via Caschys Blog –
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